Wir brauchen Eure Unterstützung. Auf unserem Nachhilfe für Dich Kanal Nachhilfe für Dich finden alle Schülerinnen und Schüler Videos für kostenlos Nachhilfe. Wir müssen nun die 1000 Abonnenten knacken, sonst verlieren wir die Partnerschaft mit Youtube. Für Euch ist es ein Klick, für andere evtl. die Abiturnote. Danke für Euren Support.

Sonntag, 19. Mai 2013

Walpurgisnachtstraum

 Inhaltsangabe und Interpretation
Mephisto merkt, dass Faust eigene Wege gehen möchte. Die Inszenierung soll Faust zurück erobern, jedoch vergeblich. Es handelt sich um ein Intermezzo, das Elemente aus dem Sommernachtstraum von Shakespeare enthält Es soll den Dichter ehren und enthält sogar Figuren, wie zum Beispiel Puck und Oberon. Er und Titania symoblisieren Gretchen und Faust ( Trennung). Goehte rechnet hierbei auch mit der gesamten Außenwelt ab: Politik und Dichter, Philosophen und Literaten werden hier kritisiert.

Personen
Theatermeister
Herold
Oberon
Puck
Ariel 
Walpurgisnachtstraum

oder

Oberon’s und Titania’s goldne Hochzeit.


-->
#Intermezzo.


. [280]
[281]
Theatermeister.
          Heute ruhen wir einmal,
          Miedings wackre Söhne.
4225
          Alter Berg und feuchtes Thal,
          Das ist die ganze Scene!

Herold.
          Daß die Hochzeit golden sey
          Soll’n funfzig Jahr seyn vorüber;
          Aber ist der Streit vorbey,
4230
          Das golden ist mir lieber.

Oberon.
          Seyd ihr Geister wo ich bin,
          So zeigt’s in diesen Stunden;
          König und die Königinn,
          Sie sind auf’s neu verbunden.

Puck.
4235
          Kommt der Puck und dreht sich queer
[282]
          Und schleift den Fuß im Reihen,
          Hundert kommen hinterher,
          Sich auch mit ihm zu freuen.

Ariel.
          Ariel bewegt den Sang
4240
          In himmlisch reinen Tönen,
          Viele Fratzen lockt sein Klang,
          Doch lockt er auch die Schönen.

Oberon.
          Gatten die sich vertragen wollen,
          Lernen’s von uns beyden!
4245
          Wenn sich zweye lieben sollen,
          Braucht man sie nur zu scheiden.

Titania.
          Schmollt der Mann und grillt die Frau,
          So faßt sie nur behende,
          Führt mir nach dem Mittag Sie
4250
          Und Ihn an Nordens Ende.

Orchester Tutti
Fortissimo.
          Fliegenschnauz’ und Mückennas’,
          Mit ihren Anverwandten,
[283]
          Frosch im Laub’ und Grill’ im Gras’,
          Das sind die Musikanten!

Solo.
4255
          Seht da kommt der Dudelsack!
          Es ist die Seifenblase,
          Hört den Schneckeschnickeschnack
          Durch seine stumpfe Nase.

Geist der sich erst bildet.
          Spinnenfuß und Krötenbauch
4260
          Und Flügelchen dem Wichtchen!
          Zwar ein Thierchen giebt es nicht,
          Doch giebt es ein Gedichtchen.

Ein Pärchen.
          Kleiner Schritt und hoher Sprung
          Durch Honigthau und Düfte;
4265
          Zwar du trippelst mir genung,
          Doch geht’s nicht in die Lüfte.

Neugieriger Reisender.
          Ist das nicht Maskeraden-Spott?
          Soll ich den Augen trauen?
          Oberon den schönen Gott
4270
          Auch heute hier zu schauen!
[284]
Orthodox.
          Keine Klauen, keinen Schwanz!
          Doch bleibt es außer Zweifel,
          So wie die Götter Griechenlands,
          So ist auch er ein Teufel.

Nordischer Künstler.
4275
          Was ich ergreife das ist heut
          Fürwahr nur skizzenweise;
          Doch ich bereite mich bey Zeit
          Zur Italiän’schen Reise.

Purist.
          Ach! mein Unglück führt mich her.
4280
          Wie wird nicht hier geludert!
          Und von dem ganzen Hexenheer
          Sind zweye nur gepudert.

Junge Hexe.
          Der Puder ist so wie der Rock
          Für alt’ und graue Weibchen,
4285
          Drum sitz’ ich nackt auf meinem Bock
          Und zeig’ ein derbes Leibchen.

Matrone.
          Wir haben zu viel Lebensart
[285]
          Um hier mit euch zu maulen;
          Doch hoff’ ich, sollt ihr jung und zart,
4290
          So wie ihr seyd verfaulen.

Capellmeister.
          Fliegenschnauz’ und Mückennas’
          Umschwärmt mir nicht die Nackte!
          Frosch im Laub’ und Grill’ im Gras’
          So bleibt doch auch im Tacte!

Windfahne
nach der einen Seite.
4295
          Gesellschaft wie man wünschen kann.
          Wahrhaftig lauter Bräute!
          Und Junggesellen, Mann für Mann,
          Die hoffnungsvollsten Leute.

Windfahne
nach der andern Seite.
          Und thut sich nicht der Boden auf
4300
          Sie alle zu verschlingen,
          So will ich mit behendem Lauf
          Gleich in die Hölle springen.

Xenien.
          Als Insekten sind wir da,
[286]
          Mit kleinen scharfen Scheren,
4305
          Satan unsern Herrn Papa,
          Nach Würden zu verehren.

Hennings.
          Seht! wie sie in gedrängter Schaar
          Naiv zusammen scherzen.
          Am Ende sagen sie noch gar,
4310
          Sie hätten gute Herzen.

Musaget.
          Ich mag in diesem Hexenheer
          Mich gar zu gern verlieren;
          Denn freylich diese wüßt’ ich eh’r,
          Als Musen anzuführen.

Ci-devant Genius der Zeit.
4315
          Mit rechten Leuten wird man was.
          Komm fasse meinen Zipfel!
          Der Blocksberg, wie der deutsche Parnaß,
          Hat gar einen breiten Gipfel.

Neugieriger Reisender.
          Sagt wie heißt der steife Mann?
4320
          Er geht mit stolzen Schritten.
[287]
          Er schnopert was er schnopern kann.
          ”Er spürt nach Jesuiten.“

Kranich.
          In dem Klaren mag ich gern
          Und auch im Trüben fischen,
4325
          Darum seht ihr den frommen Herrn
          Sich auch mit Teufeln mischen.

Weltkind.
          Ja für die Frommen, glaubet mir,
          Ist alles ein Vehikel,
          Sie bilden auf dem Blocksberg hier
4330
          Gar manches Conventikel.

Tänzer.
          Da kommt ja wohl ein neues Chor?
          Ich höre ferne Trommeln.
          Nur ungestört! es sind im Rohr
          Die unisonen Dommeln.[10]

Dogmatiker.
          Ich lasse mich nicht irre schreyn,
          Nicht durch Critik noch Zweifel.
4345
          Der Teufel muß doch etwas seyn;
          Wie gäb’s denn sonst auch Teufel?
[288]
Idealist.
          Die Phantasie in meinem Sinn
          Ist dießmal gar zu herrisch.
          Fürwahr, wenn ich das alles bin,
4350
          So bin ich heute närrisch.

Realist.
          Das Wesen ist mir recht zur Qual
          Und muß mich baß verdrießen;
          Ich stehe hier zum erstenmal
          Nicht fest auf meinen Füßen.

Supernaturalist.
4355
          Mit viel Vergnügen bin ich da
          Und freue mich mit diesen;
          Denn von den Teufeln kann ich ja
          Auf gute Geister schließen.

Skeptiker.
          Sie gehn den Flämmchen auf der Spur,
4360
          Und glaub’n sich nah dem Schatze.
          Auf Teufel reimt der Zweifel nur,
          Da bin ich recht am Platze.

Capellmeister.
          Frosch im Laub’ und Grill’ im Gras’
[289]
          Verfluchte Dilettanten!
4365
          Fliegenschnauz’ und Mückennas’
          Ihr seyd doch Musikanten!

Die Gewandten.
          Sanssouci so heißt das Heer
          Von lustigen Geschöpfen,
          Auf den Füßen geht’s nicht mehr,
4370
          Drum gehn wir auf den Köpfen.

Die Unbehülflichen.
          Sonst haben wir manchen Bissen erschranzt,
          Nun aber Gott befohlen!
          Unsere Schuhe sind durchgetanzt,
          Wir laufen auf nackten Sohlen.

Irrlichter.
4375
          Von dem Sumpfe kommen wir,
          Woraus wir erst entstanden;
          Doch sind wir gleich im Reihen hier
          Die glänzenden Galanten.

Sternschnuppe.
          Aus der Höhe schoß ich her
4380
          Im Stern- und Feuerscheine,
          Liege nun im Grase quer,
[290]
          Wer hilft mir auf die Beine?

Die Massiven.
          Platz und Platz! und ringsherum!
          So gehn die Gräschen nieder,
4385
          Geister kommen, Geister auch
          Sie haben plumpe Glieder.

Puck.
          Tretet nicht so mastig auf
          Wie Elephantenkälber,
          Und der plumpst’ an diesem Tag
4390
          Sey Puck der derbe selber.

Ariel.
          Gab die liebende Natur
          Gab der Geist euch Flügel,
          Folget meiner leichten Spur,
          Auf zum Rosenhügel!

Orchester.
pianissimo.
4395
          Wolkenzug und Nebelflor
          Erhellen sich von oben.
          Luft im Laub und Wind im Rohr,
          Und alles ist zerstoben.
[291]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.

Um auf diesem Blog zu kommentieren benötigst Du - wie bisher auch - ein Google Konto. Konto anlegen

Wenn Du die Kommentare zu diesem Beitrag durch Setzen des Häkchens abonnierst, informiert Dich Google jeweils durch eine Mail an die in Deinem Googleprofil hinterlegte Mail-Adresse.
Durch Entfernen des Hakens löscht Du Dein Abbonement und es wird Dir eine entsprechende Vollzugsnachricht angezeigt. Du hast aber auch die Möglichkeit Dich in der Mail, die Dich über einen neuen Kommentar informiert, über einen deutlichen Link wieder abzumelden.

Du kannst mich aber auch per Mail erreichen: nachhilfefdich@gmail.com

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Wir brauchen Eure Unterstützung. Auf unserem Nachhilfe für Dich Kanal Nachhilfe für Dich finden alle Schülerinnen und Schüler Videos für kostenlos Nachhilfe. Wir müssen nun die 1000 Abonnenten knacken, sonst verlieren wir die Partnerschaft mit Youtube. Für Euch ist es ein Klick, für andere evtl. die Abiturnote. Danke für Euren Support.