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Sonntag, 10. März 2013

Nacht ( In Fausts Zimmer ) (4)

An dem Tag vor dem ersten Ostertag ist Faust in der Nacht in seinem Zimmer. Das Zimmer ist von oben bis unten mit Dingen vollgestopft und mutet wie ein Museum an. Er ist unruhig und unglücklich mit seinem Leben. Er wünscht sich mehr Leben. Die Erkenntnis, dass er immer nach Wissen gestrebt hat und dabei nicht gelebt hat ereilt ihn. Außerdem erkennt er, dass er nicht wirklich etwas wissen kann. Darum ruft er den Erdgeist an. Dieser zieht ihn in seinen Bann. Die Szenerie wird durchbrochen vom Auftritt von Wagner, der ein Gespräch mit Faust beginnt. Die beiden Gelehrten diskutieren über die Rhetorik. Wagner verlässt ihn und geht wieder ins Bett, da die Szenerie sich ja mitten in der Nacht abspielt. Wieder allein trinkt Faust einen Trunk worauf hin ihm verschiedenste himmlische Chöre erscheinen.Abschließend treten Chöre auf und die Szenerie wechselt.

Enthaltenen Zeitangaben: Morgen, als am erstem Ostertage Z 598

Enthaltene Figuren
  • Faust
  • Wagner
  • Erdgeist
  • Chöre  
 Funktion
  • Die Gelehrtentragödie wird eingeleitet
  • mit Wagner stellt Goehte Faust einen anderen Gelehrtentypus entgegengestellt.
Abschnitte
  • Faust allein
  • Faust und Geist
  • Gespräch mit Wagner
  • Faust allein - Monolog
  • Chöre
Faust vs. Wagner   
Funktion der Chöre 
Sprache
Von 354-807 Knittelvers und freie Rytmen  
Inhalt kommentiert

Nacht
In einem hoch gewölbten, engen gothischen Zimmer Faust unruhig auf seinem Sessel am Pulte.
-->
Faust.
Habe nun, ach! Philosophie,
355
Juristerey und Medicin,
Und leider auch Theologie!
Durchaus studirt, mit heißem Bemühn.
Da steh’ ich nun, ich armer Thor!
Und bin so klug als wie zuvor;
360

Hat zwar viel studiert weiß aber so gut wie gar nichts, er hat erkannt, dass ihn das Streben nach Wissen nicht weiter bringt, denn er ist nicht klüger als vorher. 
leider auch Theologie= Kirchenkritik
 
Heiße Magister, heiße Doctor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr,
Herauf, herab und quer und krumm,
Meine Schüler an der Nase herum –
[34]
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
365
Er hat viele akademische Titel errungen und ist in einer Lehrtätigkeit. Aber er glaubt nicht mehr an das was er lehrt.
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als alle die Laffen,
Doctoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Scrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
370
Er weiß das er klug ist aber er ist dennoch verzeifelt.
Dafür ist mir auch alle Freud’ entrissen,
Bilde mir nicht ein was rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.
Auch hab’ ich weder Gut noch Geld,
375
Bild des armen Gelehrten, der zwar gebildet ist aber mittellos und weiß das er nichts weiß was ja die wahre Weisheit ist.
Noch Ehr’ und Herrlichkeit der Welt.
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab’ ich mich der Magie ergeben,
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimniß würde kund;
380
Er ist mit dem Leben unzufrieden und möchte sich jetzt der Magie widmen
Daß ich nicht mehr mit sauerm Schweiß,
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält,
Schau’ alle Wirkenskraft und Samen,
385
 Er will das Göttliche ergründen (was die Welt im Innersten...), erkennen was wie wirkt und wie zusammenhängt ( Wirkenskraft und Samen), Wirkenskraft und Samen= Metapher
 
Und thu’ nicht mehr in Worten kramen.
[35]
      O sähst du, voller Mondenschein,
Zum letztenmal auf meine Pein,
Den ich so manche Mitternacht
An diesem Pult herangewacht:
390
Hat Selbstmordgedanken, lebensmüde, Faust will Taten, nicht mehr nur studieren
 
Dann über Büchern und Papier,
Trübsel’ger Freund, erschienst du mir!
Ach! könnt ich doch auf Berges-Höh’n,
In deinem lieben Lichte gehn,
Um Bergeshöle mit Geistern schweben,
395
Auf Wiesen in deinem Dämmer weben,
Von allem Wissensqualm entladen,
In deinem Thau gesund mich baden!

      Weh! steck’ ich in dem Kerker noch?
Verfluchtes, dumpfes Mauerloch!
400
Er sehnt sich nach Lebendigkeit, nach dem echten Leben und fühlt sich in seinem Wissen gefangen.  Er möchte eintauche in die Welt, von der er bisher getrennt war.
Wo selbst das liebe Himmelslicht
Trüb’ durch gemahlte Scheiben bricht.
Beschränkt mit diesem Bücherhauf,
Den Würme nagen, Staub bedeckt,
Den, bis an’s hohe Gewölb’ hinauf,
405
Ein angeraucht Papier umsteckt;
Mit Gläsern, Büchsen rings umstellt,
[36]
Mit Instrumenten vollgepfropft,
Urväter Hausrath drein gestopft –
Das ist deine Welt! das heißt eine Welt!
Alles ist voller Papier, Gläser und Büchsen, alter Dinge und Instrumente. So beschreibt Faust seine Welt.
410
      Und fragst du noch, warum dein Herz
Sich bang’ in deinem Busen klemmt?
Warum ein unerklärter Schmerz
Dir alle Lebensregung hemmt?
Statt der lebendigen Natur,
415
 All diese alten Dinge lähmen seine Kräfte, Lebensregung
Da Gott die Menschen schuf hinein,
Umgiebt in Rauch und Moder nur
Dich Thiergeripp’ und Todtenbein.

      Flieh! auf! hinaus ins weite Land!
Und dieß geheimnißvolle Buch,
420
Von Nostradamus eigner Hand,
Ist dir es nicht Geleit genug?
Erkennest dann der Sterne Lauf,
Und wenn Natur dich unterweist,
Dann geht die Seelenkraft dir auf,
425
Nostradamus ist ein bekannter Wahrsager,  Sterne Lauf = Astrologie, er meint die Dinge sein Lebelos, 
Wie spricht ein Geist zum andern Geist.
Umsonst, daß trocknes Sinnen hier
Die heil’gen Zeichen dir erklärt,
Ihr schwebt, ihr Geister, neben mir,
Antwortet mir, wenn ihr mich hört!
Er schlägt das Buch auf und erblickt das Zeichen des Makrokosmus.
430
Er beschwört die Geister 
Ha! welche Wonne fließt in diesem Blick
Auf einmal mir durch alle meine Sinnen!
Ich fühle junges, heil’ges Lebensglück
Neuglühend mir durch Nerv’ und Adern rinnen.
War es ein Gott, der diese Zeichen schrieb?
Das gibt ihm Leben zurück, Lebendigkeit, er ist sich nicht im Klaren darüber, ob das gut ist oder nicht von Gott stammt
435
Die mir das innre Toben stillen,
Das arme Herz mit Freude füllen,
Und mit geheimnißvollem Trieb,
Die Kräfte der Natur rings um mich her enthüllen.
Bin ich ein Gott? Mir wird so licht!
Er wird erfüllt, glaubt selbst ein Gott zu sein, ist glücklich
440
Ich schau’ in diesen reinen Zügen
Die wirkende Natur vor meiner Seele liegen.
Jetzt erst erkenn’ ich was der Weise spricht:
„Die Geisterwelt ist nicht verschlossen;
Dein Sinn ist zu, dein Herz ist todt!
445
Auf bade, Schüler, unverdrossen,
Die ird’sche Brust im Morgenroth!“
Er beschaut das Zeichen.
Wie alles sich zum Ganzen webt,
Eins in dem andern wirkt und lebt!
Wie Himmelskräfte auf und nieder steigen
Faust erkennt, dass die Geister mitten unter uns sind.
450
Und sich die goldnen Eimer reichen!
Mit segenduftenden Schwingen
Vom Himmel durch die Erde dringen,
Harmonisch all’ das All durchklingen!

      Welch Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur!
455
Die Harmonie der Welt erscheint ihm unecht, ein Schauspiel nur
Wo faß’ ich dich, unendliche Natur?
Euch Brüste, wo? Ihr Quellen alles Lebens,
An denen Himmel und Erde hängt,
Dahin die welke Brust sich drängt –
Ihr quellt, ihr tränkt, und schmacht’ ich so vergebens?
Er schlägt unwillig das Buch um, und erblickt das Zeichen des Erdgeistes.

Er will zur Quelle vordringen, der Natur nahe kommen, sieht den Erdgeist
460
Wie anders wirkt dieß Zeichen auf mich ein!
Du, Geist der Erde, bist mir näher;
Schon fühl’ ich meine Kräfte höher,
Schon glüh’ ich wie von neuem Wein,
Ich fühle Muth, mich in die Welt zu wagen,
465
Der Erdgeist verspricht Nähe und neue Kräfte
Der Erde Weh, der Erde Glück zu tragen,
Mit Stürmen mich herumzuschlagen,
[39]
Und in des Schiffbruchs Knirschen nicht zu zagen,
Es wölkt sich über mir –
Der Mond verbirgt sein Licht –
470
Dunkelheit zieht herauf, er fühlt sich lebendiger ( Stürme, Weh und Glück)
Die Lampe schwindet!
Es dampft! – Es zucken rothe Strahlen
Mir um das Haupt – Es weht
Ein Schauer vom Gewölb’ herab
Und faßt mich an!
475
Ich fühl’s, du schwebst um mich, erflehter Geist.
Enthülle dich!
Ha! wie’s in meinem Herzen reißt!
Zu neuen Gefühlen
All’ meine Sinnen sich erwühlen!
480
Ich fühle ganz mein Herz dir hingegeben!
Du mußt! du mußt! und kostet’ es mein Leben!
Er faßt das Buch und spricht das Zeichen des Geistes geheimnißvoll aus. Es zuckt eine rötliche Flamme, der Geist erscheint in der Flamme.

Der Geist den er beschworen hat erscheint
Geist.
Wer ruft mir?

Faust abgewendet.
 Schreckliches Gesicht!
[40]
Geist.
Du hast mich mächtig angezogen,
An meiner Sphäre lang’ gesogen,
485
Und nun –Faust. Weh! ich ertrag’ dich nicht!
Die Geister die er rief erträgt er nicht, er kann den Geist nicht sehen Geist.
Du flehst erathmend mich zu schauen,
Meine Stimme zu hören, mein Antlitz zu sehn,
Mich neigt dein mächtig Seelenflehn,
Da bin ich! – Welch erbärmlich Grauen
490
Faßt Uebermenschen dich! Wo ist der Seele Ruf?
Wo ist die Brust? die eine Welt in sich erschuf
Und trug und hegte; die mit Freudebeben
Erschwoll, sich uns, den Geistern, gleich zu heben.
Wo bist du, Faust? des Stimme mir erklang,
495
Der sich an mich mit allen Kräften drang?
Bist Du es? der, von meinem Hauch umwittert,
In allen Lebenstiefen zittert,
Ein furchtsam weggekrümmter Wurm!
Der Geist macht Faust darauf aufmerksam, dass er ihn ja gerufen habe. Er bezeichnet Faust als furchtsamen Wurm, der alte Faust, der voller Leben ist ist nicht zu finden Faust.
Soll ich dir, Flammenbildung, weichen?
500
Ich bin’s, bin Faust, bin deines gleichen!
Geist.
In Lebensfluthen, im Thatensturm
Wall’ ich auf und ab,
Webe hin und her!
Geburt und Grab,
505
Ein ewiges Meer,
Ein wechselnd Weben,
Ein glühend Leben,
So schaff’ ich am sausenden Webstuhl der Zeit,
Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid.
Der Geist erklärt das er alles ist, von Anfang bis Ende im Leben Faust.
510
Der du die weite Welt umschweifst,
Geschäftiger Geist, wie nah fühl’ ich mich dir!

Geist.
Du gleichst dem Geist, den du begreifst,
Nicht mir!
Verschwindet

Der Geist gibt an von Faust nicht verstanden worden zu sein
Faust zusammenstürzend.
Nicht dir!
515
Wem denn?
Ich Ebenbild der Gottheit!
Und nicht einmal dir!
[42] Es klopft.
O Tod! ich kenn’s – das ist mein Famulus –
Es wird mein schönstes Glück zu nichte!
520
Daß diese Fülle der Gesichte
Der trockne Schleicher stören muß!
Faust verliert seinen Mut
Wagner im Schlafrock und der Nachtmütze, eine Lampe in der Hand. Faust wendet sich unwillig.

Wagner.
Verzeiht! ich hör’ euch declamiren;
Ihr las’t gewiß ein griechisch Trauerspiel?
In dieser Kunst möcht’ ich ’was profitiren,
525
Denn heut zu Tage wirkt das viel.
Ich hab’ es öfters rühmen hören,
Ein Komödiant könnt’ einen Pfarrer lehren.
Wagner tritt auf,  der will sich vergewissern was da los ist... er vermutet das Faust eine Tragödie verlesen hat

Faust.
Ja, wenn der Pfarrer ein Komödiant ist;
Wie das denn wohl zu Zeiten kommen mag.

Wagner.
530
Ach! wenn man so in sein Museum gebannt ist,
Und sieht die Welt kaum einen Feyertag,
Kaum durch ein Fernglas, nur von weiten,
Wie soll man sie durch Ueberredung leiten?
[43]
Er sieht auch das Faust in seinem Museum gebannt ist von der Welt abgeschnitten
Faust.
Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen,
535
Wenn es nicht aus der Seele dringt,
Und mit urkräftigem Behagen
Die Herzen aller Hörer zwingt.
Sitzt ihr nur immer! leimt zusammen,
Braut ein Ragout von andrer Schmaus,
540
Und blas’t die kümmerlichen Flammen
Aus eurem Aschenhäufchen ’raus!
Bewund’rung von Kindern und Affen,
Wenn euch darnach der Gaumen steht;
Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen schaffen,

545
Wenn es euch nicht von Herzen geht.
Damit es zu Herzen geht müsse es von Herzen kommen,  Faust kritisiert Wagner Wagner.
Allein der Vortrag macht des Redners Glück;
Ich fühl’ es wohl, noch bin ich weit zurück.

Faust.
Such’ Er den redlichen Gewinn!
Sey er kein schellenlauter Thor!
550
Es trägt Verstand und rechter Sinn
Mit wenig Kunst sich selber vor;
Und wenn’s euch Ernst ist was zu sagen,
[44]
Ist’s nöthig, Worten nachzujagen?
Ja, eure Reden, die so blinkend sind,
555
In denen ihr der Menschheit Schnitzel kräuselt,
Sind unerquicklich wie der Nebelwind,
Der herbstlich durch die dürren Blätter säuselt!
Kritik an Wagner, der sei ein Maulheld ( Worten nachzujagen), Metapher: Dürre Blätter Wagner.
Ach Gott! die Kunst ist lang;
Und kurz ist unser Leben.
560
Mir wird, bey meinem kritischen Bestreben,
Doch oft um Kopf und Busen bang’.
Wie schwer sind nicht die Mittel zu erwerben,
Durch die man zu den Quellen steigt!
Und eh’ man nur den halben Weg erreicht,
565
Muß wohl ein armer Teufel sterben.
Kunst lang/Leben kurz= lat. Sprichwort von Seneca ( Antithese, Chiasmus) , nur schwer kommt man zur Quelle also zum Ursprung
 Faust.
Das Pergament, ist das der heilge Bronnen,
Woraus ein Trunk den Durst auf ewig stillt?
Erquickung hast du nicht gewonnen,
Wenn sie dir nicht aus eigner Seele quillt.
Faust plädiert dafür, dass es aus einem selbst kommen muss um Freude zu machen Wagner.
570
Verzeiht! es ist ein groß Ergetzen,
Sich in den Geist der Zeiten zu versetzen;
Zu schauen, wie vor uns ein weiser Mann gedacht,
Und wie wir’s dann zuletzt so herrlich weit gebracht.
Ironie: So herrlich weit gebracht  
Faust.
O ja, bis an die Sterne weit!
575
Mein Freund, die Zeiten der Vergangenheit
Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln.
Was ihr den Geist der Zeiten heißt,
Das ist im Grund der Herren eigner Geist,
In dem die Zeiten sich bespiegeln.
580
Da ist’s denn wahrlich oft ein Jammer!
Man läuft euch bey dem ersten Blick davon.
Ein Kehrichtfaß und eine Rumpelkammer,
Und höchstens eine Haupt- und Staatsaction,
Mit trefflichen, pragmatischen Maximen,
585
Wie sie den Puppen wohl im Munde ziemen!

Buch mit sieben Siegeln.= Bibel Methaper,O ja, bis an die Sterne weit! Interjektion und Hyperbel

  Wagner.
Allein die Welt! des Menschen Herz und Geist!
Möcht’ jeglicher doch was davon erkennen.

Faust.
Ja was man so erkennen heißt!
Wer darf das Kind beym rechten Namen nennen?
590
Die wenigen, die was davon erkannt,

Die thöricht g’nug ihr volles Herz nicht wahrten,
Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten,
Hat man von je gekreutzigt und verbrannt.
Ich bitt’ euch, Freund, es ist tief in der Nacht,
595
Wir müssen’s dießmal unterbrechen.
Will die Unterhaltung abrechen,  die sich dem widmen werden der Hexerei bezichtet  

Wagner.
Ich hätte gern nur immer fortgewacht,
Um so gelehrt mit euch mich zu besprechen.
Doch Morgen, als am ersten Ostertage,
Erlaubt mir ein’ und andre Frage.
600
Mit Eifer hab’ ich mich der Studien beflissen,
Zwar weiß ich viel, doch möcht’ ich alles wissen.
ab.
Wagner strebt, ebenso wie Faust, nach dem Wissen und möchte auch alles wissen, Erlaubt mir... Geste der Unterordnung
Faust allein.
Wie nur dem Kopf nicht alle Hoffnung schwindet,
Der immerfort an schalem Zeuge klebt,
Mit gier’ger Hand nach Schätzen gräbt,
605
Und froh ist, wenn er Regenwürmer findet!
Abfällig darüber dass er gierig herumkramt      Darf eine solche Menschenstimme hier,
Wo Geisterfülle mich umgab, ertönen?
Doch ach! für dießmal dank’ ich dir,
[47]
Dem ärmlichsten von allen Erdensöhnen.
610
Ist dankbar wegen der Erlösung von den Erdgeistern
Du rissest mich von der Verzweiflung los,
Die mir die Sinne schon zerstören wollte.
Ach! die Erscheinung war so Riesen-groß,
Daß ich mich recht als Zwerg empfinden sollte.
Faust fühlte sich klein gegen die große   Natur / den Erdgeist
     Ich, Ebenbild der Gottheit, das sich schon
615
Ganz nah gedünkt dem Spiegel ew’ger Wahrheit,
Sein selbst genoß, in Himmelsglanz und Klarheit,
Und abgestreift den Erdensohn;
Ich, mehr als Cherub, dessen freye Kraft
Schon durch die Adern der Natur zu fließen
Er ist wie Gott ( Ebenbild = Biblisch) der Wahrheit nahe udn erreichte höhere Sphären ( abgestreift dem Erdensohn)

 620
Und, schaffend, Götterleben zu genießen
Sich ahndungsvoll vermaß, wie muß ich’s büßen!
Ein Donnerwort hat mich hinweggerafft.

     Nicht darf ich dir zu gleichen mich vermessen.
Hab’ ich die Kraft dich anzuziehn besessen;
625
So hatt’ ich dich zu halten keine Kraft.
Zu jenem sel’gen Augenblicke
Ich fühlte mich so klein, so groß,
Du stießest grausam mich zurücke,
Ins ungewisse Menschenloss.
630

 Er erkennt und spürt wie klein der Mensch ist. Der Mensch weiß nichts von seinem Schicksal
Wer lehret mich? was soll ich meiden?
Soll ich gehorchen jenem Drang?
Ach! unsre Thaten selbst, so gut als unsre Leiden,
Sie hemmen unsres Lebens Gang.

     Dem herrlichsten, was auch der Geist empfangen,
635
Drängt immer fremd und fremder Stoff sich an;
Wenn wir zum Guten dieser Welt gelangen,
Dann heißt das Beßre Trug und Wahn.
Die uns das Leben gaben, herrliche Gefühle
Erstarren in dem irdischen Gewühle.

640
     Wenn Phantasie sich sonst, mit kühnem Flug,
Und hoffnungsvoll zum Ewigen erweitert,
So ist ein kleiner Raum ihr nun genug,
Wenn Glück auf Glück im Zeitenstrudel scheitert.
Die Sorge nistet gleich im tiefen Herzen,645
Der Mensch sorgt sich eher als das er genießt, Sorge nimmt eher viele Gedanken ein, als Freude
Dort wirket sie geheime Schmerzen,
Unruhig wiegt sie sich und störet Lust und Ruh;
Sie deckt sich stets mit neuen Masken zu,
Sie mag als Haus und Hof, als Weib und Kind erscheinen,

Als Feuer, Wasser, Dolch und Gift;
650Du bebst vor allem was nicht trifft,
Und was du nie verlierst das mußt du stets beweinen.
Den Göttern gleich’ ich nicht! zu tief ist es gefühlt;
Dem Wurme gleich’ ich, der den Staub durchwühlt;
Den, wie er sich im Staube nährend lebt,
Er fühlt sich als niederes Lebewesen, macht sich selbst fertig
655
Des Wandrers Tritt vernichtet und begräbt.

     Ist es nicht Staub? was diese hohe Wand,
Aus hundert Fächern, mir verenget;
Der Trödel, der mit tausendfachem Tand,
In dieser Mottenwelt mich dränget?
660
Hier soll ich finden was mir fehlt?
Soll ich vielleicht in tausend Büchern lesen,
Daß überall die Menschen sich gequält,
Daß hie und da ein Glücklicher gewesen? –
Was grinsest du mir hohler Schädel her?
665
Als daß dein Hirn, wie meines, einst verwirret,
Den leichten Tag gesucht und in der Dämmrung schwer,
Mit Lust nach Wahrheit, jämmerlich geirret.
Ihr Instrumente freylich, spottet mein,
Mit Rad und Kämmen, Walz’ und Bügel.
670
Ich stand am Thor, ihr solltet Schlüssel seyn;
Zwar euer Bart ist kraus, doch hebt ihr nicht die Riegel.
Geheimnißvoll am lichten Tag
Läßt sich Natur des Schleyers nicht berauben,
Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,
675
Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben.
Du alt Geräthe das ich nicht gebraucht,
Du stehst nur hier, weil dich mein Vater brauchte.
Du alte Rolle, du wirst angeraucht,
So lang an diesem Pult die trübe Lampe schmauchte.
680
Weit besser hätt’ ich doch mein weniges verpraßt,
Als mit dem wenigen belastet hier zu schwitzen!
Was du ererbt von deinen Vätern hast
Erwirb es, um es zu besitzen.
Was man nicht nützt ist eine schwere Last,
685
Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen.

     Doch warum heftet sich mein Blick auf jene Stelle?
Ist jenes Fläschchen dort den Augen ein Magnet?
Warum wird mir auf einmal lieblich helle?
Als wenn im nächt’gen Wald uns Mondenglanz umweht.
[51]
690
     Ich grüße dich, du einzige Phiole!
Die ich mit Andacht nun herunterhole,
In dir verehr’ ich Menschenwitz und Kunst.
Du Inbegriff der holden Schlummersäfte,
Du Auszug aller tödlich feinen Kräfte,
695
Er holt einen Trank hervor ein Trank der ihn beruhigen und high machen soll.
Erweise deinem Meister deine Gunst!
Ich sehe dich, es wird der Schmerz gelindert,
Ich fasse dich, das Streben wird gemindert,
Des Geistes Fluthstrom ebbet nach und nach.
Ins hohe Meer werd’ ich hinausgewiesen,
700
Der Trunk ist schmerzlindernd und beruhigend ( das Streben wird gemindert)
Die Spiegelfluth erglänzt zu meinen Füßen,
Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag.

     Ein Feuerwagen schwebt, auf leichten Schwingen,
An mich heran! Ich fühle mich bereit
Auf neuer Bahn den Aether zu durchdringen,
705
Zu neuen Sphären reiner Thätigkeit.
Dieß hohe Leben, diese Götterwonne!
Du, erst noch Wurm, und die verdienest du?
Ja, kehre nur der holden Erdensonne
Entschlossen deinen Rücken zu!
Er will der Welt den Rücken kehren und sich nicht mehr unter den Lebenden befinden
 710
Vermesse dich, die Pforten aufzureißen,
Vor denen jeder gern vorüber schleicht.
Hier ist es Zeit, durch Thaten zu beweisen,
Daß Mannes-Würde nicht der Götterhöhe weicht,
Vor jener dunkeln Höhle nicht zu beben,
715
In der sich Phantasie zu eigner Quaal verdammt,
Nach jenem Durchgang hinzustreben,
Um dessen engen Mund die ganze Hölle flammt;
Zu diesem Schritt sich heiter zu entschließen
Und, wär’ es mit Gefahr, ins Nichts dahin zu fließen.
er will ins Nichts entfliehen, hat keine Angst ( vor jener dunklen Höhle nicht zu beben..)
720
     Nun komm herab, krystallne reine Schaale!
Hervor aus deinem alten Futterale,
An die ich viele Jahre nicht gedacht.
Du glänztest bey der Väter Freudenfeste,
Erheitertest die ernsten Gäste,
725
Wenn einer dich dem andern zugebracht.
Der vielen Bilder künstlich reiche Pracht,
Des Trinkers Pflicht, sie reimweis zu erklären,
Auf Einen Zug die Höhlung auszuleeren,
Erinnert mich an manche Jugend-Nacht,
730
Ich werde jetzt dich keinem Nachbar reichen,
Ich werde meinen Witz an deiner Kunst nicht zeigen,
[53]
Hier ist ein Saft, der eilig trunken macht:
Mit brauner Flut erfüllt er deine Höhle.
Den ich bereitet, den ich wähle,
735
Der letzte Trunk sey nun, mit ganzer Seele,
Als festlich hoher Gruß, dem Morgen zugebracht!
Er setzt die Schaale an den Mund.

Er trinkt den Trank der ihn beruhigen und schnell geistig verändernn soll. Er will den Trunk auf einen Zug austrinken.
Glockenklang und Chorgesang.

Chor der Engel.
               Christ ist erstanden!
          Freude dem Sterblichen,
          Den die verderblichen,
740
          Schleichenden, erblichen
          Mängel unwanden.

Faust.
Welch tiefes Summen, welch heller Ton,
Zieht mit Gewalt das Glas von meinem Munde?
Verkündiget ihr dumpfen Glocken schon
745
Des Osterfestes erste Feyerstunde?
Ihr Chöre singt ihr schon den tröstlichen Gesang?
Der einst, um Grabes Nacht, von Engelslippen klang,
Gewißheit einem neuen Bunde.

Chor der Weiber.
          Mit Spezereyen
750
          Hatten wir ihn gepflegt,
          Wir seine Treuen
          Hatten ihn hingelegt;
          Tücher und Binden
          Reinlich unwanden wir,
755
          Ach! und wir finden
          Christ nicht mehr hier.
Er hat sich laut der Weiber= Damen von Gott abgewandt und hin zu den bösen Mächten der Magie
 Chor der Engel.
          Christ ist erstanden!
          Selig der Liebende,
          Der die Betrübende,
760
          Heilsam’ und übende
          Prüfung bestanden.
Die Engel verkünden er habe  alle Prüfungen überstanden
  Faust.
Was sucht ihr, mächtig und gelind,
Ihr Himmelstöne mich am Staube?
Klingt dort umher, wo weiche Menschen sind.
765
Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube
Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.
Zu jenen Sphären wag’ ich nicht zu streben,
Woher die holde Nachricht tönt;
Und doch, an diesen Klang von Jugend auf gewöhnt,
770

Er differenziert sein Gefühl zum Glauben aus
Ruft er auch jetzt zurück mich in das Leben.
Sonst stürzte sich der Himmels-Liebe Kuß
Auf mich herab, in ernster Sabathstille;
Da klang so ahndungsvoll des Glockentones Fülle,
Und ein Gebet war brünstiger Genuß;
775
Ein unbegreiflich holdes Sehnen
Trieb mich durch Wald und Wiesen hinzugehn,
Und unter tausend heißen Thränen,
Fühlt’ ich mir eine Welt entstehn.
Dieß Lieb verkündete der Jugend muntre Spiele,
780
Der Frühlingsfeyer freyes Glück;
Erinnrung hält mich nun, mit kindlichem Gefühle,
Vom letzten, ernsten Schritt zurück.
O! tönet fort, ihr süßen Himmelslieder!
Die Thräne quillt, die Erde hat mich wieder
Er fühlt sich wieder auf der Erde angekommen.
  Chor der Jünger.
785
          Hat der Begrabene
          Schon sich nach oben,
          Lebend Erhabene,
          Herrlich erhoben;

          Ist er in Werdelust
790
          Schaffender Freude nah;
          Ach! an der Erde Brust,
          Sind wir zum Leide da.
          Ließ er die Seinen
          Schmachtend uns hier zurück;
795
          Ach! wir beweinen,
          Meister dein Glück!
Sie freuen sich, dass er wieder da ist
Chor der Engel.
          Christ ist erstanden,
          Aus der Verwesung Schoos.
          Reißet von Banden
800
          Freudig euch los!
          Thätig ihn preisenden,
          Liebe beweisenden,
          Brüderlich speisenden,
          Predigend reisenden,
805
          Wonne verheißenden
          Euch ist der Meister nah’,
          Euch ist er da!
Die Engel frohlocken weil er wieder da ist aus den Fängen des Erdgeistes



Nacht
In einem hoch gewölbten, engen gothischen Zimmer Faust unruhig auf seinem Sessel am Pulte.
-->
Faust.
Habe nun, ach! Philosophie,
355
Juristerey und Medicin,
Und leider auch Theologie!
Durchaus studirt, mit heißem Bemühn.
Da steh’ ich nun, ich armer Thor!
Und bin so klug als wie zuvor;
360
Heiße Magister, heiße Doctor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr,
Herauf, herab und quer und krumm,
Meine Schüler an der Nase herum –
[34]
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
365
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als alle die Laffen,
Doctoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Scrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
370
Dafür ist mir auch alle Freud’ entrissen,
Bilde mir nicht ein was rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.
Auch hab’ ich weder Gut noch Geld,
375
Noch Ehr’ und Herrlichkeit der Welt.
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab’ ich mich der Magie ergeben,
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimniß würde kund;
380
Daß ich nicht mehr mit sauerm Schweiß,
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält,
Schau’ alle Wirkenskraft und Samen,
385
Und thu’ nicht mehr in Worten kramen.
[35]
      O sähst du, voller Mondenschein,
Zum letztenmal auf meine Pein,
Den ich so manche Mitternacht
An diesem Pult herangewacht:
390
Dann über Büchern und Papier,
Trübsel’ger Freund, erschienst du mir!
Ach! könnt ich doch auf Berges-Höh’n,
In deinem lieben Lichte gehn,
Um Bergeshöle mit Geistern schweben,
395
Auf Wiesen in deinem Dämmer weben,
Von allem Wissensqualm entladen,
In deinem Thau gesund mich baden!

      Weh! steck’ ich in dem Kerker noch?
Verfluchtes, dumpfes Mauerloch!
400
Wo selbst das liebe Himmelslicht
Trüb’ durch gemahlte Scheiben bricht.
Beschränkt mit diesem Bücherhauf,
Den Würme nagen, Staub bedeckt,
Den, bis an’s hohe Gewölb’ hinauf,
405
Ein angeraucht Papier umsteckt;
Mit Gläsern, Büchsen rings umstellt,
[36]
Mit Instrumenten vollgepfropft,
Urväter Hausrath drein gestopft –
Das ist deine Welt! das heißt eine Welt!

410
      Und fragst du noch, warum dein Herz
Sich bang’ in deinem Busen klemmt?
Warum ein unerklärter Schmerz
Dir alle Lebensregung hemmt?
Statt der lebendigen Natur,
415
Da Gott die Menschen schuf hinein,
Umgiebt in Rauch und Moder nur
Dich Thiergeripp’ und Todtenbein.

      Flieh! auf! hinaus ins weite Land!
Und dieß geheimnißvolle Buch,
420
Von Nostradamus eigner Hand,
Ist dir es nicht Geleit genug?
Erkennest dann der Sterne Lauf,
Und wenn Natur dich unterweist,
Dann geht die Seelenkraft dir auf,
425
Wie spricht ein Geist zum andern Geist.
Umsonst, daß trocknes Sinnen hier
[37]
Die heil’gen Zeichen dir erklärt,
Ihr schwebt, ihr Geister, neben mir,
Antwortet mir, wenn ihr mich hört!
Er schlägt das Buch auf und erblickt das Zeichen des Makrokosmus.
430
Ha! welche Wonne fließt in diesem Blick
Auf einmal mir durch alle meine Sinnen!
Ich fühle junges, heil’ges Lebensglück
Neuglühend mir durch Nerv’ und Adern rinnen.
War es ein Gott, der diese Zeichen schrieb?
435
Die mir das innre Toben stillen,
Das arme Herz mit Freude füllen,
Und mit geheimnißvollem Trieb,
Die Kräfte der Natur rings um mich her enthüllen.
Bin ich ein Gott? Mir wird so licht!
440
Ich schau’ in diesen reinen Zügen
Die wirkende Natur vor meiner Seele liegen.
Jetzt erst erkenn’ ich was der Weise spricht:
„Die Geisterwelt ist nicht verschlossen;
Dein Sinn ist zu, dein Herz ist todt!
445
Auf bade, Schüler, unverdrossen,
Die ird’sche Brust im Morgenroth!“
Er beschaut das Zeichen.
[38]
Wie alles sich zum Ganzen webt,
Eins in dem andern wirkt und lebt!
Wie Himmelskräfte auf und nieder steigen
450
Und sich die goldnen Eimer reichen!
Mit segenduftenden Schwingen
Vom Himmel durch die Erde dringen,
Harmonisch all’ das All durchklingen!

      Welch Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur!
455
Wo faß’ ich dich, unendliche Natur?
Euch Brüste, wo? Ihr Quellen alles Lebens,
An denen Himmel und Erde hängt,
Dahin die welke Brust sich drängt –
Ihr quellt, ihr tränkt, und schmacht’ ich so vergebens?
Er schlägt unwillig das Buch um, und erblickt das Zeichen des Erdgeistes.
460
Wie anders wirkt dieß Zeichen auf mich ein!
Du, Geist der Erde, bist mir näher;
Schon fühl’ ich meine Kräfte höher,
Schon glüh’ ich wie von neuem Wein,
Ich fühle Muth, mich in die Welt zu wagen,
465
Der Erde Weh, der Erde Glück zu tragen,
Mit Stürmen mich herumzuschlagen,
[39]
Und in des Schiffbruchs Knirschen nicht zu zagen,
Es wölkt sich über mir –
Der Mond verbirgt sein Licht –
470
Die Lampe schwindet!
Es dampft! – Es zucken rothe Strahlen
Mir um das Haupt – Es weht
Ein Schauer vom Gewölb’ herab
Und faßt mich an!
475
Ich fühl’s, du schwebst um mich, erflehter Geist.
Enthülle dich!
Ha! wie’s in meinem Herzen reißt!
Zu neuen Gefühlen
All’ meine Sinnen sich erwühlen!
480
Ich fühle ganz mein Herz dir hingegeben!
Du mußt! du mußt! und kostet’ es mein Leben!
Er faßt das Buch und spricht das Zeichen des Geistes geheimnißvoll aus. Es zuckt eine rötliche Flamme, der Geist erscheint in der Flamme.
Geist.
Wer ruft mir?

Faust abgewendet.
 Schreckliches Gesicht!
[40]
Geist.
Du hast mich mächtig angezogen,
An meiner Sphäre lang’ gesogen,
485
Und nun –

Faust.
 Weh! ich ertrag’ dich nicht!

Geist.
Du flehst erathmend mich zu schauen,
Meine Stimme zu hören, mein Antlitz zu sehn,
Mich neigt dein mächtig Seelenflehn,
Da bin ich! – Welch erbärmlich Grauen
490
Faßt Uebermenschen dich! Wo ist der Seele Ruf?
Wo ist die Brust? die eine Welt in sich erschuf
Und trug und hegte; die mit Freudebeben
Erschwoll, sich uns, den Geistern, gleich zu heben.
Wo bist du, Faust? des Stimme mir erklang,
495
Der sich an mich mit allen Kräften drang?
Bist Du es? der, von meinem Hauch umwittert,
In allen Lebenstiefen zittert,
Ein furchtsam weggekrümmter Wurm!

Faust.
Soll ich dir, Flammenbildung, weichen?
500
Ich bin’s, bin Faust, bin deines gleichen!
[41]
Geist.
In Lebensfluthen, im Thatensturm
Wall’ ich auf und ab,
Webe hin und her!
Geburt und Grab,
505
Ein ewiges Meer,
Ein wechselnd Weben,
Ein glühend Leben,
So schaff’ ich am sausenden Webstuhl der Zeit,
Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid.

Faust.
510
Der du die weite Welt umschweifst,
Geschäftiger Geist, wie nah fühl’ ich mich dir!

Geist.
Du gleichst dem Geist, den du begreifst,
Nicht mir!
Verschwindet
Faust zusammenstürzend.
Nicht dir!
515
Wem denn?
Ich Ebenbild der Gottheit!
Und nicht einmal dir!
[42] Es klopft.
O Tod! ich kenn’s – das ist mein Famulus –
Es wird mein schönstes Glück zu nichte!
520
Daß diese Fülle der Gesichte
Der trockne Schleicher stören muß!

Wagner im Schlafrock und der Nachtmütze, eine Lampe in der Hand. Faust wendet sich unwillig.

Wagner.
Verzeiht! ich hör’ euch declamiren;
Ihr las’t gewiß ein griechisch Trauerspiel?
In dieser Kunst möcht’ ich ’was profitiren,
525
Denn heut zu Tage wirkt das viel.
Ich hab’ es öfters rühmen hören,
Ein Komödiant könnt’ einen Pfarrer lehren.

Faust.
Ja, wenn der Pfarrer ein Komödiant ist;
Wie das denn wohl zu Zeiten kommen mag.

Wagner.
530
Ach! wenn man so in sein Museum gebannt ist,
Und sieht die Welt kaum einen Feyertag,
Kaum durch ein Fernglas, nur von weiten,
Wie soll man sie durch Ueberredung leiten?
[43]
Faust.
Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen,
535
Wenn es nicht aus der Seele dringt,
Und mit urkräftigem Behagen
Die Herzen aller Hörer zwingt.
Sitzt ihr nur immer! leimt zusammen,
Braut ein Ragout von andrer Schmaus,
540
Und blas’t die kümmerlichen Flammen
Aus eurem Aschenhäufchen ’raus!
Bewund’rung von Kindern und Affen,
Wenn euch darnach der Gaumen steht;
Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen schaffen,
545
Wenn es euch nicht von Herzen geht.

Wagner.
Allein der Vortrag macht des Redners Glück;
Ich fühl’ es wohl, noch bin ich weit zurück.

Faust.
Such’ Er den redlichen Gewinn!
Sey er kein schellenlauter Thor!
550
Es trägt Verstand und rechter Sinn
Mit wenig Kunst sich selber vor;
Und wenn’s euch Ernst ist was zu sagen,
[44]
Ist’s nöthig, Worten nachzujagen?
Ja, eure Reden, die so blinkend sind,
555
In denen ihr der Menschheit Schnitzel kräuselt,
Sind unerquicklich wie der Nebelwind,
Der herbstlich durch die dürren Blätter säuselt!

Wagner.
Ach Gott! die Kunst ist lang;
Und kurz ist unser Leben.
560
Mir wird, bey meinem kritischen Bestreben,
Doch oft um Kopf und Busen bang’.
Wie schwer sind nicht die Mittel zu erwerben,
Durch die man zu den Quellen steigt!
Und eh’ man nur den halben Weg erreicht,
565
Muß wohl ein armer Teufel sterben.

Faust.
Das Pergament, ist das der heilge Bronnen,
Woraus ein Trunk den Durst auf ewig stillt?
Erquickung hast du nicht gewonnen,
Wenn sie dir nicht aus eigner Seele quillt.

Wagner.
570
Verzeiht! es ist ein groß Ergetzen,
Sich in den Geist der Zeiten zu versetzen;
[45]
Zu schauen, wie vor uns ein weiser Mann gedacht,
Und wie wir’s dann zuletzt so herrlich weit gebracht.

Faust.
O ja, bis an die Sterne weit!
575
Mein Freund, die Zeiten der Vergangenheit
Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln.
Was ihr den Geist der Zeiten heißt,
Das ist im Grund der Herren eigner Geist,
In dem die Zeiten sich bespiegeln.
580
Da ist’s denn wahrlich oft ein Jammer!
Man läuft euch bey dem ersten Blick davon.
Ein Kehrichtfaß und eine Rumpelkammer,
Und höchstens eine Haupt- und Staatsaction,
Mit trefflichen, pragmatischen Maximen,
585
Wie sie den Puppen wohl im Munde ziemen!

Wagner.
Allein die Welt! des Menschen Herz und Geist!
Möcht’ jeglicher doch was davon erkennen.

Faust.
Ja was man so erkennen heißt!
Wer darf das Kind beym rechten Namen nennen?
590
Die wenigen, die was davon erkannt,
[46]
Die thöricht g’nug ihr volles Herz nicht wahrten,
Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten,
Hat man von je gekreutzigt und verbrannt.
Ich bitt’ euch, Freund, es ist tief in der Nacht,
595
Wir müssen’s dießmal unterbrechen.

Wagner.
Ich hätte gern nur immer fortgewacht,
Um so gelehrt mit euch mich zu besprechen.
Doch Morgen, als am ersten Ostertage,
Erlaubt mir ein’ und andre Frage.
600
Mit Eifer hab’ ich mich der Studien beflissen,
Zwar weiß ich viel, doch möcht’ ich alles wissen.
ab.
Faust allein.
Wie nur dem Kopf nicht alle Hoffnung schwindet,
Der immerfort an schalem Zeuge klebt,
Mit gier’ger Hand nach Schätzen gräbt,
605
Und froh ist, wenn er Regenwürmer findet!

     Darf eine solche Menschenstimme hier,
Wo Geisterfülle mich umgab, ertönen?
Doch ach! für dießmal dank’ ich dir,
[47]
Dem ärmlichsten von allen Erdensöhnen.
610
Du rissest mich von der Verzweiflung los,
Die mir die Sinne schon zerstören wollte.
Ach! die Erscheinung war so Riesen-groß,
Daß ich mich recht als Zwerg empfinden sollte.

     Ich, Ebenbild der Gottheit, das sich schon
615
Ganz nah gedünkt dem Spiegel ew’ger Wahrheit,
Sein selbst genoß, in Himmelsglanz und Klarheit,
Und abgestreift den Erdensohn;
Ich, mehr als Cherub, dessen freye Kraft
Schon durch die Adern der Natur zu fließen
620
Und, schaffend, Götterleben zu genießen
Sich ahndungsvoll vermaß, wie muß ich’s büßen!
Ein Donnerwort hat mich hinweggerafft.

     Nicht darf ich dir zu gleichen mich vermessen.
Hab’ ich die Kraft dich anzuziehn besessen;
625
So hatt’ ich dich zu halten keine Kraft.
Zu jenem sel’gen Augenblicke
Ich fühlte mich so klein, so groß,
Du stießest grausam mich zurücke,
[48]
Ins ungewisse Menschenloss.
630
Wer lehret mich? was soll ich meiden?
Soll ich gehorchen jenem Drang?
Ach! unsre Thaten selbst, so gut als unsre Leiden,
Sie hemmen unsres Lebens Gang.

     Dem herrlichsten, was auch der Geist empfangen,
635
Drängt immer fremd und fremder Stoff sich an;
Wenn wir zum Guten dieser Welt gelangen,
Dann heißt das Beßre Trug und Wahn.
Die uns das Leben gaben, herrliche Gefühle
Erstarren in dem irdischen Gewühle.

640
     Wenn Phantasie sich sonst, mit kühnem Flug,
Und hoffnungsvoll zum Ewigen erweitert,
So ist ein kleiner Raum ihr nun genug,
Wenn Glück auf Glück im Zeitenstrudel scheitert.
Die Sorge nistet gleich im tiefen Herzen,
645
Dort wirket sie geheime Schmerzen,
Unruhig wiegt sie sich und störet Lust und Ruh;
Sie deckt sich stets mit neuen Masken zu,
Sie mag als Haus und Hof, als Weib und Kind erscheinen,
[49]
Als Feuer, Wasser, Dolch und Gift;
650
Du bebst vor allem was nicht trifft,
Und was du nie verlierst das mußt du stets beweinen.

     Den Göttern gleich’ ich nicht! zu tief ist es gefühlt;
Dem Wurme gleich’ ich, der den Staub durchwühlt;
Den, wie er sich im Staube nährend lebt,
655
Des Wandrers Tritt vernichtet und begräbt.

     Ist es nicht Staub? was diese hohe Wand,
Aus hundert Fächern, mir verenget;
Der Trödel, der mit tausendfachem Tand,
In dieser Mottenwelt mich dränget?
660
Hier soll ich finden was mir fehlt?
Soll ich vielleicht in tausend Büchern lesen,
Daß überall die Menschen sich gequält,
Daß hie und da ein Glücklicher gewesen? –
Was grinsest du mir hohler Schädel her?
665
Als daß dein Hirn, wie meines, einst verwirret,
Den leichten Tag gesucht und in der Dämmrung schwer,
Mit Lust nach Wahrheit, jämmerlich geirret.
Ihr Instrumente freylich, spottet mein,
[50]
Mit Rad und Kämmen, Walz’ und Bügel.
670
Ich stand am Thor, ihr solltet Schlüssel seyn;
Zwar euer Bart ist kraus, doch hebt ihr nicht die Riegel.
Geheimnißvoll am lichten Tag
Läßt sich Natur des Schleyers nicht berauben,
Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,
675
Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben.
Du alt Geräthe das ich nicht gebraucht,
Du stehst nur hier, weil dich mein Vater brauchte.
Du alte Rolle, du wirst angeraucht,
So lang an diesem Pult die trübe Lampe schmauchte.
680
Weit besser hätt’ ich doch mein weniges verpraßt,
Als mit dem wenigen belastet hier zu schwitzen!
Was du ererbt von deinen Vätern hast
Erwirb es, um es zu besitzen.
Was man nicht nützt ist eine schwere Last,
685
Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen.

     Doch warum heftet sich mein Blick auf jene Stelle?
Ist jenes Fläschchen dort den Augen ein Magnet?
Warum wird mir auf einmal lieblich helle?
Als wenn im nächt’gen Wald uns Mondenglanz umweht.
[51]
690
     Ich grüße dich, du einzige Phiole!
Die ich mit Andacht nun herunterhole,
In dir verehr’ ich Menschenwitz und Kunst.
Du Inbegriff der holden Schlummersäfte,
Du Auszug aller tödlich feinen Kräfte,
695
Erweise deinem Meister deine Gunst!
Ich sehe dich, es wird der Schmerz gelindert,
Ich fasse dich, das Streben wird gemindert,
Des Geistes Fluthstrom ebbet nach und nach.
Ins hohe Meer werd’ ich hinausgewiesen,
700
Die Spiegelfluth erglänzt zu meinen Füßen,
Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag.

     Ein Feuerwagen schwebt, auf leichten Schwingen,
An mich heran! Ich fühle mich bereit
Auf neuer Bahn den Aether zu durchdringen,
705
Zu neuen Sphären reiner Thätigkeit.
Dieß hohe Leben, diese Götterwonne!
Du, erst noch Wurm, und die verdienest du?
Ja, kehre nur der holden Erdensonne
Entschlossen deinen Rücken zu!
710
Vermesse dich, die Pforten aufzureißen,
[52]
Vor denen jeder gern vorüber schleicht.
Hier ist es Zeit, durch Thaten zu beweisen,
Daß Mannes-Würde nicht der Götterhöhe weicht,
Vor jener dunkeln Höhle nicht zu beben,
715
In der sich Phantasie zu eigner Quaal verdammt,
Nach jenem Durchgang hinzustreben,
Um dessen engen Mund die ganze Hölle flammt;
Zu diesem Schritt sich heiter zu entschließen
Und, wär’ es mit Gefahr, ins Nichts dahin zu fließen.

720
     Nun komm herab, krystallne reine Schaale!
Hervor aus deinem alten Futterale,
An die ich viele Jahre nicht gedacht.
Du glänztest bey der Väter Freudenfeste,
Erheitertest die ernsten Gäste,
725
Wenn einer dich dem andern zugebracht.
Der vielen Bilder künstlich reiche Pracht,
Des Trinkers Pflicht, sie reimweis zu erklären,
Auf Einen Zug die Höhlung auszuleeren,
Erinnert mich an manche Jugend-Nacht,
730
Ich werde jetzt dich keinem Nachbar reichen,
Ich werde meinen Witz an deiner Kunst nicht zeigen,
[53]
Hier ist ein Saft, der eilig trunken macht:
Mit brauner Flut erfüllt er deine Höhle.
Den ich bereitet, den ich wähle,
735
Der letzte Trunk sey nun, mit ganzer Seele,
Als festlich hoher Gruß, dem Morgen zugebracht!
Er setzt die Schaale an den Mund.
Glockenklang und Chorgesang.

Chor der Engel.
               Christ ist erstanden!
          Freude dem Sterblichen,
          Den die verderblichen,
740
          Schleichenden, erblichen
          Mängel unwanden.

Faust.
Welch tiefes Summen, welch heller Ton,
Zieht mit Gewalt das Glas von meinem Munde?
Verkündiget ihr dumpfen Glocken schon
745
Des Osterfestes erste Feyerstunde?
Ihr Chöre singt ihr schon den tröstlichen Gesang?
Der einst, um Grabes Nacht, von Engelslippen klang,
Gewißheit einem neuen Bunde.
[54]
Chor der Weiber.
          Mit Spezereyen
750
          Hatten wir ihn gepflegt,
          Wir seine Treuen
          Hatten ihn hingelegt;
          Tücher und Binden
          Reinlich unwanden wir,
755
          Ach! und wir finden
          Christ nicht mehr hier.

Chor der Engel.
          Christ ist erstanden!
          Selig der Liebende,
          Der die Betrübende,
760
          Heilsam’ und übende
          Prüfung bestanden.




Faust.
Was sucht ihr, mächtig und gelind,
Ihr Himmelstöne mich am Staube?
Klingt dort umher, wo weiche Menschen sind.
765
Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube
Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.
Zu jenen Sphären wag’ ich nicht zu streben,
[55]
Woher die holde Nachricht tönt;
Und doch, an diesen Klang von Jugend auf gewöhnt,
770
Ruft er auch jetzt zurück mich in das Leben.
Sonst stürzte sich der Himmels-Liebe Kuß
Auf mich herab, in ernster Sabathstille;
Da klang so ahndungsvoll des Glockentones Fülle,
Und ein Gebet war brünstiger Genuß;
775
Ein unbegreiflich holdes Sehnen
Trieb mich durch Wald und Wiesen hinzugehn,
Und unter tausend heißen Thränen,
Fühlt’ ich mir eine Welt entstehn.
Dieß Lieb verkündete der Jugend muntre Spiele,
780
Der Frühlingsfeyer freyes Glück;
Erinnrung hält mich nun, mit kindlichem Gefühle,
Vom letzten, ernsten Schritt zurück.
O! tönet fort, ihr süßen Himmelslieder!
Die Thräne quillt, die Erde hat mich wieder!

Chor der Jünger.
785
          Hat der Begrabene
          Schon sich nach oben,
          Lebend Erhabene,
          Herrlich erhoben;
[56]
          Ist er in Werdelust
790
          Schaffender Freude nah;
          Ach! an der Erde Brust,
          Sind wir zum Leide da.
          Ließ er die Seinen
          Schmachtend uns hier zurück;
795
          Ach! wir beweinen,
          Meister dein Glück!

Chor der Engel.
          Christ ist erstanden,
          Aus der Verwesung Schoos.
          Reißet von Banden
800
          Freudig euch los!
          Thätig ihn preisenden,
          Liebe beweisenden,
          Brüderlich speisenden,
          Predigend reisenden,
805
          Wonne verheißenden
          Euch ist der Meister nah’,
          Euch ist er da!
[57]
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