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Mittwoch, 29. Mai 2013

Nacht Straße vor Gretchens Thüre.

Inhalt:
 Mephisto und Faust sind zwei Tage vor der Walpurgisnacht auf der Straße unterwegs. Dort unterhalten sie sich über das bevorstehende Ereignis. Nachher singt Mephisto ein Lied für Faust. Dieser Gesang macht Gretchens Bruder Valentin auf die beiden Aufmerksam. Dieser prügelt sich im Mephisto und Faust. Beide fliehen und lassen Valentin schwer verletzt auf der Straße liegen. Gretchen und Marthe eilen herbei, außerdem andere Leute aus dem Volk. Als er Gretchen sieht beginnt er ihr schwere Vorwürfe zu machen und vermutet, das nach Faust auch andere Männer mit ihr verkehren würden.

Zeitpunkt: Zwei Tage vor der Walpurgisnacht
Die herrliche Walpurgisnacht.
Die kommt uns übermorgen wieder,
Personen: Valentin, Faust, Mephisto, Gretchen, Marthe, Volk

Interpretation
Mephisto singt ein sehr anzügliches Lied über die Entjungferung. Valentin geht die Ehre seiner geliebten Schwester über alles, sogar über sein eigenes Leben. So greift er den Sänger dieser unerhörten Lieder an. Hier erfüllt sich ein Teil der Wette zwischen Gott und Mephisto: Faust wird zum Mörder, ein Verstoß gegen eines der zehn Gebote! Zwar wird der Dolch von Faust geführt, doch gehorcht er der Aufforderung von Mephisto: Stoß zu!Faust hat es geschafft die so sittsame und gläubige Margarete in eine Hure ( so der Bruder Valentin ) zu verwandeln. Dieser erkennt seine eigene Schwester nicht mehr wieder.

Die Leitfragen in dieser Szene ist: Ist die Liebe zwischen Geschwistern ein höheres Gut, als die Moral?
Nacht.
Straße vor Gretchens Thüre.

Valentin. Soldat, Gretchens Bruder.
3620
Wenn ich saß bey einem Gelag,
Wo mancher sich berühmen mag,
Und die Gesellen mir den Flor
Der Mägdlein laut gepriesen vor,
Mit vollem Glas das Lob verschwemmt,
-->
3625
Den Ellenbogen aufgestemmt;
Saß ich in meiner sichern Ruh
Hört’ all’ dem Schwadroniren zu.
Und streiche lächelnd meinen Bart,
Und kriege das volle Glas zur Hand
3630
Und sage: alles nach seiner Art!
Aber ist eine im ganzen Land,
[243]
Die meiner trauten Gretel gleicht,
Die meiner Schwester das Wasser reicht?
Top! Top! Kling! Klang! das ging herum!
3635
Die einen schrieen: er hat Recht,
Sie ist die Zier vom ganzen Geschlecht!
Da saßen alle die Lober stumm.
Und nun! – um’s Haar sich auszuraufen
Und an den Wänden hinauf zu laufen! –
3640
Mit Stichelreden, Naserümpfen
Soll jeder Schurke mich beschimpfen!
Soll wie ein böser Schuldner sitzen,
Bey jedem Zufallswörtchen schwitzen!
Und möcht’ ich sie zusammenschmeißen;
3645
Könnt’ ich sie doch nicht Lügner heißen.

     Was kommt heran? Was schleicht herbey?
Irr’ ich nicht, es sind ihrer zwey.
Ist er’s, gleich pack’ ich ihn beym Felle,
Soll nicht lebendig von der Stelle!

Valentin droht an dem Schurken, der seine Schwester in Ungnade stürzt ein Leid an

Faust. Mephistopheles.


Faust.
3650
Wie von dem Fenster dort der Sakristey
[244]
Aufwärts der Schein des ewigen Lämpchens flämmert
Und schwach und schwächer seitwärts dämmert,
Und Finsterniß drängt ringsum bey!
So sieht’s in meinem Busen nächtig.

Mephistopheles.
3655
Und mir ist’s wie dem Kätzlein schmächtig,
Das an den Feuerleitern schleicht,
Sich leis’ dann um die Mauern streicht.
Mir ist’s ganz tugendlich dabey,
Ein Bißchen Diebsgelüst, ein Bißchen Rammeley.
3660
So spukt mir schon durch alle Glieder
Die herrliche Walpurgisnacht.
Die kommt uns übermorgen wieder,
Da weiß man doch warum man wacht.

Faust.
Rückt wohl der Schatz indessen in die Höh’?
3665
Den ich dorthinten flimmern seh’.

Mephistopheles.
Du kannst die Freude bald erleben,
Das Kesselchen herauszuheben.
Ich schielte neulich so hinein,
Sind herrliche Löwenthaler drein.
[245]
Faust.
3670
Nicht ein Geschmeide? Nicht ein Ring?
Meine liebe Buhle damit zu zieren?
Faust und Mephisto sprechen über die bevorstehende Walpurgisnacht. Faust wünscht sich von Mephisto erneut ein Schmuckstück, damit er Gretchen damit begeistern kann.
Mephistopheles.
Ich sah dabey wohl so ein Ding,
Als wie eine Art von Perlenschnüren.

Faust.
So ist es Recht! Mir thut es weh,
3675
Wenn ich ohne Geschenke zu ihr geh’.

Mephistopheles.
Es sollt’ euch eben nicht verdrießen
Umsonst auch etwas zu genießen.
Jetzt da der Himmel voller Sterne glüht,
Sollt ihr ein wahres Kunststück hören:
3680
Ich sing’ ihr ein moralisch Lied,
Um sie gewisser zu bethören.
Singt zur Zither.
          Was machst du mir
          Vor Liebchens Thür,
          Cathrinchen hier
3685
          Bey frühem Tagesblicke?
          Laß, laß es seyn!
[246]
          Er läßt dich ein
          Als Mädchen ein,
          Als Mädchen nicht zurücke.

3690
          Nehmt euch in Acht!
          Ist es vollbracht,
          Dann gute Nacht
          Ihr armen, armen Dinger!
          Habt ihr euch lieb,
3695
          Thut keinem Dieb
          Nur nichts zu Lieb’,
          Als mit dem Ring am Finger.
Faust will nicht mit leeren Händen zu Gretchen gehen. Mephisto singt ihm ein Lied vor
Valentin. tritt vor.
Wen lockst du hier? beym Element!
Vermaledeyter Rattenfänger!
3700
Zum Teufel erst das Instrument!
Zum Teufel hinter drein den Sänger!

Mephistopheles.
Die Zither ist entzwey! an der ist nichts zu halten.

Valentin..
Nun soll es an ein Schedelspalten!
[247]
Mephistopheles zu Faust.
Herr Doctor, nicht gewichen! Frisch!
3705
Hart an mich an, wie ich euch führe.
Heraus mit eurem Flederwisch!
Nur zugestoßen! ich parire.

Valentin.
Parire den!

Mephistopheles.
 Warum denn nicht?

Valentin.
Auch den!

Mephistopheles.
 Gewiß!

Valentin.
 Ich glaub’ der Teufel ficht!
3710
Was ist denn das? Schon wird die Hand mir lahm.

Mephistopheles zu Faust.
Stoß zu!

Valentin fällt.
 O weh!
Es kommt zu einem Handgemänge mit Gretchens Bruder Valentin. Dieser zerbricht Mephistos Zitter
Mephistopheles.
 Nun ist der Lümmel zahm!
[248]
Nun aber fort! Wir müssen gleich verschwinden:
Denn schon entsteht ein mörderlich Geschrey.
Ich weiß mich trefflich mit der Polizey,
3715
Doch mit dem Blutbann schlecht mich abzufinden.

Marthe am Fenster.
Heraus! Heraus!

Gretchen am Fenster.
 Herbey ein Licht!

Marthe wie oben.
Man schilt und rauft, man schreit und ficht.

Volk.
Da liegt schon einer todt!

Marthe heraustretend.
Die Mörder sind sie denn entflohn?

Gretchen heraustretend.
3720
Wer liegt hier?

Volk.
 Deiner Mutter Sohn.

Gretchen.
Allmächtiger! welche Noth!

Bei dem Handgemänge kommt es zu schweren Verletzungen: Valentin liegt da und stirbt fast, Mephisto und Faust fliehen und können ungesehen entkommen. Gretchen und Marthe kommen hinzu
[249]
Valentin.
Ich sterbe! das ist bald gesagt
Und bälder noch gethan.
Was steht ihr Weiber, heult und klagt?
3725
Kommt her und hört mich an!
Alle treten um ihn.
Mein Gretchen, sieh! du bist noch jung,
Bist gar noch nicht gescheidt genung,
Machst deine Sachen schlecht.
Ich sag’ dir’s im Vertrauen nur:
3730
Du bist doch nun einmal eine Hur’;
So sey’s auch eben recht!

Gretchen.
Mein Bruder! Gott! Was soll mir das?
Der Bruder beschimpft seine Schwester als Hure, während er sterbend da liegt. Gretchen ist entsetzt. Alle anderen können es hören
Valentin.
Laß unsern Herr Gott aus dem Spaß!
Geschehn ist leider nun geschehn,
3735
Und wie es gehn kann, so wird’s gehn.
Du fingst mit Einem heimlich an,
Bald kommen ihrer mehre dran,
Und wenn dich erst ein Dutzend hat,
So hat dich auch die ganze Stadt.
[250]
3740
     Wenn erst die Schande wird geboren,
Wird sie heimlich zur Welt gebracht,
Und man zieht den Schleyer der Nacht
Ihr über Kopf und Ohren;
Ja, man möchte sie gern ermorden.
3745
Wächst sie aber und macht sich groß,
Dann geht sie auch bey Tage bloß,
Und ist doch nicht schöner geworden.
Je häßlicher wird ihr Gesicht,
Je mehr sucht sie des Tageslicht.

3750
     Ich seh’ wahrhaftig schon die Zeit,
Daß alle brave Bürgersleut’
Wie von einer angesteckten Leichen,
Von dir, du Metze! seitab weichen.
Dir soll das Herz im Leib verzagen!
3755
Wenn sie dir in die Augen sehn.
Sollst keine goldne Kette mehr tragen!
In der Kirche nicht mehr am Altar stehn
In einem schönen Spitzenkragen
Dich nicht beym Tanze wohlbehagen!
3760
In eine finstre Jammerecken
[251]
Unter Bettler und Krüpel dich verstecken,
Und, wenn dir dann auch Gott verzeiht,
Auf Erden seyn vermaledeyt!
Valentin schmipft mit seiner Schwester, da diese sich an Faust vergab. Er deutet an, dass da wo einer war die nächsten Männer folgen werden und dann irgendwann die ganze Stadt. Außerdem möchte er nicht, dass sie einge goldene Kette trägt, zudem soll sie nicht mehr heiraten können
Marthe.
Befehlt eure Seele Gott zu Gnaden!
3765
Wollt ihr noch Lästrung auf euch laden?

Valentin.
Könnt’ ich dir nur an den dürren Leib
Du schändlich kupplerisches Weib!
Da hofft’ ich aller meiner Sünden
Vergebung reiche Maß zu finden.

Gretchen.
3770
Mein Bruder! Welche Höllenpein!

Valentin..
Ich sage, laß die Thränen seyn!
Da du dich sprachst der Ehre los,
Gabst mir den schwersten Herzensstoß.
Ich gehe durch den Todesschlaf
3775
Zu Gott ein als Soldat und brav.
stirbt.
Valentin kritisiert seine Schwester und stirbt, er hebt hervor, dass er stets ein guter Christ war, ganz im Gegensatz zu seiner Schwester, die sich in seinen Augen versündigt hat

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