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Sonntag, 28. April 2013

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Kadenzen

Kadenzen

heißt Versschluss, kommt aus dem Lateinischen für Fallen
männliche hat eine Hebung XX´ Flut , Glut
weibliche hat eine Senkung X´X Sterne, Fernen
mänliche oder auch stumpfe: Das Ende ist betont, also die letzte Silbe
weibliche oder auch klingende Kadendz: Der Abschluss betont die letzten beiden Silben
reiche Kadez
volle Kadenz: diese füllt den letzten Takt
klingende Kadenz sie füllt den vorletzten undn den letzten Takt
die stumpfe Kadenz füllt den letzen Takt nicht

 Wechsel in den Kadenzen findet man oft bei Volksliedern
Während der Interpretation muss man auch den Anfang der nächsten ele sehen folgt auf die männliche Kadenz eine Hebung oder eine Senknung. Bei einern Hebung entsteht eine Pause und somit eine starke Abgrenzung

Man unterscheidet die 1 silbige, männliche Kadenz von der mehrsilbigen ( 2 silbigenn ) männnlichennn Kadenntn ( zweisilbig voll )

Samstag, 27. April 2013

Schweifreim

Ein Schweifreim besteht aus einem Paarreim gepaart mit einem umarmendem Reim. Es ist auch noch eine Andere Variante denkbar, als aa b cc b.
 Der Schweifreim wird auch Zwischenreim genannt und kann aus männlichen, weiblichen oder gleitenden Reimwörtern bestehen. Die Zahl der Silben ist hierbei nicht festgelegt. Beim Schweifreim handelt es sich um einen Endreim. Dieser Reim ist häufig in Volksliedern zu finden.

Ach neige,
Du Schmerzenreiche,
Dein Antlitz gnädig meiner Noth!

-->


3590
Das Schwert im Herzen,
Mit tausend Schmerzen
Blickst auf zu deines Sohnes Tod.

Freitag, 26. April 2013

Madrigalverse

Madrigalverse

stammen aus der italienischenn Literatur des 17 Jhd. er ist bis heute bekannt und beliebt. Er hat eine alternierende Hebungszahl ud ist unregelmäßig gereimt mit reimlosen Versen
Der Faustvers ist eine jambische Unterart der Madrigalverse,  
Er hat ein freies Versmaß und ist auch in der Musik beliebt
Besonders lernt die Weiber führen;
Es ist ihr ewig Weh und Ach
So tausendfach
Aus einem Punkte zu kurieren, 

öfters jambisch, also mit Auftakt, 
es einget sich nicht für Dichtung in Strophen, mann kann nnnur eine Gliederungn in Abschnitte vornehmen

Ha! welche Wonne fließt in diesem Blick

Auf einmal mir durch alle meine Sinnen!
Ich fühle junges, heil’ges Lebensglück
Neuglühend mir durch Nerv’ und Adern rinnen.
War es ein Gott, der diese Zeichen schrieb?
435
Die mir das innre Toben stillen,
Das arme Herz mit Freude füllen,
Und mit geheimnißvollem Trieb,
Die Kräfte der Natur rings um mich her enthüllen.
Bin ich ein Gott? Mir wird so licht!
440
Ich schau’ in diesen reinen Zügen
Die wirkende Natur vor meiner Seele liegen.
Jetzt erst erkenn’ ich was der Weise spricht:
„Die Geisterwelt ist nicht verschlossen;
Dein Sinn ist zu, dein Herz ist todt!
--------
      Ich grüße dich, du einzige Phiole!

Die ich mit Andacht nun herunterhole,
In dir verehr’ ich Menschenwitz und Kunst.
Du Inbegriff der holden Schlummersäfte,
Du Auszug aller tödlich feinen Kräfte,
695
Erweise deinem Meister deine Gunst!
Ich sehe dich, es wird der Schmerz gelindert,
Ich fasse dich, das Streben wird gemindert,
Des Geistes Fluthstrom ebbet nach und nach.
Ins hohe Meer werd’ ich hinausgewiesen,
700
Die Spiegelfluth erglänzt zu meinen Füßen,
Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag.

     Ein Feuerwagen schwebt, auf leichten Schwingen,
An mich heran! Ich fühle mich bereit
Auf neuer Bahn den Aether zu durchdringen,
705
Zu neuen Sphären reiner Thätigkeit.
Dieß hohe Leben, diese Götterwonne!
Du, erst noch Wurm, und die verdienest du?
Ja, kehre nur der holden Erdensonne
Entschlossen deinen Rücken zu!
710
Vermesse dich, die Pforten aufzureißen,
[52]
Vor denen jeder gern vorüber schleicht.
Hier ist es Zeit, durch Thaten zu beweisen,
Daß Mannes-Würde nicht der Götterhöhe weicht,
Vor jener dunkeln Höhle nicht zu beben,
715
In der sich Phantasie zu eigner Quaal verdammt,
Nach jenem Durchgang hinzustreben,
Um dessen engen Mund die ganze Hölle flammt;
Zu diesem Schritt sich heiter zu entschließen
Und, wär’ es mit Gefahr, ins Nichts dahin zu fließen.

720
     Nun komm herab, krystallne reine Schaale!
Hervor aus deinem alten Futterale,
An die ich viele Jahre nicht gedacht.
Du glänztest bey der Väter Freudenfeste,
Erheitertest die ernsten Gäste,
725
Wenn einer dich dem andern zugebracht.
Der vielen Bilder künstlich reiche Pracht,
Des Trinkers Pflicht, sie reimweis zu erklären,
Auf Einen Zug die Höhlung auszuleeren,
Erinnert mich an manche Jugend-Nacht,
730
Ich werde jetzt dich keinem Nachbar reichen,
Ich werde meinen Witz an deiner Kunst nicht zeigen,
[53]
Hier ist ein Saft, der eilig trunken macht:
Mit brauner Flut erfüllt er deine Höhle.
Den ich bereitet, den ich wähle,
735
Der letzte Trunk sey nun, mit ganzer Seele,
Als festlich hoher Gruß, dem Morgen zugebracht!
auch Vorspiel auf dem Theater Dirketor und lustige Person Dialog
Im Barock waren  die Madrigalverse sehr beliebt als Imitaltion italMadirgale
Faust enthält meist fünfhebige Madrigalverse, es sind aber auch 2 und 6 hebige Madrigale enhalten. Die Versform  und Reimbehanldung ist ja beim Madrigalvers frei.
Es handelt sich um einen in der Regel fünf- oder viertaktigen Vers, von Goethe überwiegend jambisch gebraucht, mit allem Möglichkeiten zur freien Taktfüllung und der Erweiterung und REduzierung der Taktzahl. "Charakteristisch für den traditionellen Madrigalvers ist die MÖglichkeit, die verschiedenen antiken Füße, vor allem den Daktylus, Trochäus und Jambus von einer Stanze zur anderen zu wechseln. Dieser Wechsel findet bei Goethe oft in einer einzigen Zeile statt, was die häufige Verschiebung der dynamischen Akzente bewirkt. Dies kommt besonders bei der Darstelung seelischer Erregung oder schwankender Gefühlszustände zustatten, wobei die Verszeilen von den verschiedener Länge gute Gelegenheit für besondere Effekte bieten. Winkler S 13" Aus Kobligk, Helmut: Faust I, Diesterweg , Frankfurt am Main, 1997, 19. Auflage dieser zitiert aus  Winkler, Michael: Zur Bedeutung der verschiedenen Verßmaßee von Faust I , in Symposium, Band 18, Seite 5-21

Carl Ziegler schrieb ein Werk über die Verse: Von den Madrigalen
im französischen Raum kennt man sie unter vers liebres bei Moliere und La Fontaine

Trutz sieht im Madigalvers einen flüssigen, unbefangenen und pointierten Ton (S: 485). "Er ist ein Vers, dem das Lässige und Rationale, das Plaudernde und Buwußte des 18. Jahrhunderts anhaftet, die Fähigkeit zur Pointe und Weitläufigkeit." Trutz, Erich: Anmerkung des Herausgebers zu Goethes Faust. in : Goehtes Werke, Hambuger Ausgabe Band 3 5. Auflage Hamburg 1960

Der Madrigalvers geht häufig in den Knittelvers über.

Donnerstag, 25. April 2013

Die Stanze

  • Gedichtform stammt aus Italien
  • in Italien im 13 JDH entstanden
  •  Italenisch heißt Stanze stanza: Zimmer, Aufenthaltsort, Strophe
  • wurde um 1600 bekannt
  • Zuneigung ist in Form einer Stanze
  • acht elfsilbige Verse mit 
  • dem Reimschema abababcc
  • männliche und weibliche Kadenzen wechseln sich ab
  • Betonte und unbetonte Silben alternieren
  • c Reimpaar kann männlich oder weiblich sein
  • c Reimpaar enthält die Conclusio
  • Zweiteilig
  • Wechsel im Rhytmus
  • meist fünfhebige Jamben ( Jambus)
  • Das letzte Reimpaar ist von besonderer Bedeutung
  • letztes Reimpaar ist durch Sonderstellung hervorgehoben
  • seit dem 18. Jhd. in Deutschland üblich 
Wirkung
Die Stanze hat einen sehr feierlichen und förmlichen Charakter, durch den das Gesagte eine besondere Bedeutung und einen offiziellen, wichtigen Charakter bekommt.

Beispiel 1-8 sind die Verse
  1. Ihr na-ht euch wie-der, schwanken-de Ge-stal-ten! a
  2. Die früh sich einst dem trü-ben Blick ge-zeigt. b
  3. Ver-such’ ich wohl euch die-smal fest zu hal-ten?m a
  4. Fühl’ ich mein Herz noch je-nem Wahn ge-neigt? b
  5. Ihr drän-gt euch zu! nun gut, so mögt ihr wal-ten,a
  6. Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt; b
  7. Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert  c
  8. Vom Zauberhauch der euren Zug umwittert.  c

Mittwoch, 24. April 2013

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Sonntag, 21. April 2013

Kerker

Faust sucht Gretchen im Kerker auf, wo sie vor sich hinsiecht. Sie erkennt ihn zunächst nicht. Er offenbart ihr, dass sie befreit wäre, jedoch nimmt sie das nicht richtig wahr. Sie ist tief in der Schuld, die sich auf sich lud und weigert sich mitzukommen.  Sie geht mit vollem Bewußtsein in den sicheren Tod während sich Faust dafür entscheidet mit Mephisto zusammen fortzugehen. Mit diesem Abschnitt endet die Gretchentragödie. Sie ist das eigentliche Opfer der Wette zwischen Gott und Mephisto. Sie ist die gute Seele, die ihre schlechten Taten bereut und sich dafür den Konsequenzen stellt. Dafür ist Faust nicht mutig genug, dieser entzieht sich seiner gerechten Strafe, indem er mit Mephisto flieht.

Personen
Faust 
Gretchen


Kerker.




Faust, mit einem Bund Schlüssel und einer Lampe, vor einem eisernen Thürchen.
4405
Mich faßt ein längst entwohnter Schauer,
Der Menschheit ganzer Jammer faßt mich an.
Hier wohnt sie hinter dieser feuchten Mauer,
Und ihr Verbrechen war ein guter Wahn!
Du zauderst zu ihr zu gehen!
-->
4410
Du fürchtest, sie wieder zu sehen!
Fort! dein Zagen zögert den Tod heran. er ergreift das Schloß. Es singt inwendig.
          Meine Mutter, die Hur,
          Die mich umgebracht hat!
          Mein Vater, der Schelm,
[297]
4415
          Der mich gessen hat!
          Mein Schwesterlein klein
          Hub auf die Bein,
          An einem kühlen Ort;
          Da ward ich ein schönes Waldvögelein,
4420
          Fliege fort, fliege fort!

Faust aufschließend.
Sie ahndet nicht, daß der Geliebte lauscht,
Die Ketten klirren hört, das Stroh, das rauscht.
er tritt ein.
Margarete sich auf dem Lager verbergend.
Weh! Weh! Sie kommen. Bittrer Tod!

Faust leise.
Still! Still! ich komme, dich zu befreyen.

Margarete sich vor ihn hinwälzend.
4425
Bist du ein Mensch, so fühle meine Noth.
Faust sucht Gretchen im Gefängnis auf, diese erkennt ihn nicht, erkennt nichteinmal, dass er ein Mensch ist
Faust.
Du wirst die Wächter aus dem Schlafe schreyen!
er faßt die Ketten, sie aufzuschließen.
Margarete auf den Knieen.
Wer hat dir Henker diese Macht
Ueber mich gegeben!
[298]
Du holst mich schon um Mitternacht.
4430
Erbarme dich und laß mich leben!
Ist’s morgen früh nicht zeitig genung?
sie steht auf.
   
Bin ich doch noch so jung, so jung!
Und soll schon sterben!
Schön war ich auch, und das war mein Verderben.
4435
Nah war der Freund, nun ist er weit,
Zerrissen liegt der Kranz, die Blumen zerstreut.
Fasse mich nicht so gewaltsam an!
Schone mich! Was hab’ ich dir gethan?
Laß mich nicht vergebens flehen,
4440
Hab’ ich dich doch mein’ Tage nicht gesehen!

Faust.
Werd’ ich den Jammer überstehen!
Sie glaubt in Faust den Henker zu sehen, der sie umbringen soll. Faust erträgt den Kummer kaum
Margarete.
Ich bin nun ganz in deiner Macht.
Laß mich nur erst das Kind noch tränken.
Ich herzt’ es diese ganze Nacht;
4445
Sie nahmen mir’s um mich zu kränken
Und sagen nun, ich hätt’ es umgebracht.
Und niemals werd’ ich wieder froh.
[299]
Sie singen Lieder auf mich! Es ist bös von den Leuten!
Ein altes Mährchen endigt so,
4450
Wer heißt sie’s deuten?

Faust wirft sich nieder.
Ein Liebender liegt dir zu Füßen
Die Jammerknechtschaft aufzuschließen.

Margarete wirft sich zu ihm.
O laß uns knien die Heil’gen anzurufen!
Sieh! unter diesen Stufen,
4455
Unter der Schwelle
Siedet die Hölle!
Der Böse,
Mit furchtbarem Grimme,
Macht ein Getöse!

Faust laut.
4460
Gretchen! Gretchen!
Sie will das Kind noch säugen bevor sie sterben muss, Faust ruft ihren Namen
Margarete aufmerksam.
Das war des Freundes Stimme!
Sie springt auf. Die Ketten fallen ab.
Wo ist er? ich hab’ ihn rufen hören.
Ich bin frey! mir soll niemand wehren.
[300]
An seinen Hals will ich fliegen,
4465
An seinem Busen liegen!
Er rief Gretchen! Er stand auf der Schwelle.
Mitten durch’s Heulen und Klappen der Hölle,
Durch den grimmigen, teuflischen Hohn,
Erkannt’ ich den süßen, den liebenden Ton.

Faust.
4470
Ich bin’s!

Margarete.
 Du bist’s! O sag’ es noch einmal!
ihn fassend.
Er ist’s! Er ist’s! Wohin ist alle Qual?
Wohin die Angst des Kerkers? der Ketten?
Du bist’s! Kommst mich zu retten.
Ich bin gerettet! –
4475
Schon ist die Straße wieder da,
Auf der ich dich zum erstenmale sah.
Und der heitere Garten,
Wo ich und Marthe deiner warten.

Faust fortstrebend.
Komm mit! Komm mit!
[301]
Margarete.
 O weile
4480
Weil’ ich doch so gern wo du weilest.
liebkosend.

Sie erkennt Faust und folgt ihm mit, er will sie herausbringen
Faust.
Eile!
Wenn du nicht eilest,
Werden wir’s theuer büßen müssen.

Margarete.
Wie? du kannst nicht mehr küssen?
4485
Mein Freund, so kurz von mir entfernt,
Und hast’s Küssen verlernt?
Warum wird mir an deinem Halse so bang?
Wenn sonst von deinen Worten, deinen Blicken
Ein ganzer Himmel mich überdrang,
4490
Und du mich küßtest als wolltest du mich ersticken.
Küsse mich!
Sonst küss’ ich dich!
Sie umfaßt ihn.
O weh! deine Lippen sind kalt,
Sind stumm.
4495
Wo ist dein Lieben
[302]
Geblieben?
Wer brachte mich drum?
sie wendet sich von ihm.
Faust.
Komm! Folge mir! Liebchen fasse Muth!
Ich herze dich mit tausendfacher Glut,
4500
Nur folge mir! Ich bitte dich nur dieß!

Margarete zu ihm gewendet.
Und bist du’s denn? Und bist du’s auch gewiß?

Faust.
Ich bin’s! Komm mit!

Margarete.
 Du machst die Fesseln los,
Nimmst wieder mich in deinen Schoos.
Wie kommt es, daß du dich vor mir nicht scheust? –
4505
Und weißt du denn, mein Freund, wen du befreyst?
Anstatt Faust einfach zu folgen diskutiert sie mit ihm. Ob er nicht wissen wen sie vor sich hat fragt sie und noch vieles mehr
Faust.
Komm! komm! schon weicht die tiefe Nacht.

Margarete.
Meine Mutter hab’ ich umgebracht,
Mein Kind hab’ ich ertränkt.
War es nicht dir und mir geschenkt?
[303]
4510
Dir auch – Du bist’s! ich glaub’ es kaum.
Gieb deine Hand! Es ist kein Traum!
Deine liebe Hand! – Ach aber sie ist feucht!
Wische sie ab! Wie mich däucht
Ist Blut dran.
4515
Ach Gott! was hast du gethan!
Stecke den Degen ein,
Ich bitte dich drum!

Faust.
Laß das Vergang’ne vergangen seyn,
Du bringst mich um.
Sie zählt die Liste ihrer Verfehlungen auf und fragt Faust, ob er mit so einer Frau zusammen sein will. Dieser will die Vergangenheit ruhen lassen und sie endlich befreien.
Margarete.
4520
Nein, du mußt übrig bleiben!
Ich will dir die Gräber beschreiben,
Für die mußt du sorgen
Gleich morgen;
Der Mutter den besten Platz geben,
4525
Meinen Bruder sogleich darneben,
Mich ein wenig bey Seit’,
Nur nicht gar zu weit!
Und das Kleine mir an die rechte Brust.
Niemand wird sonst bey mir liegen! –
[304]
4530
Mich an deine Seite zu schmiegen
Das war ein süßes, ein holdes Glück!
Aber es will mir nicht mehr gelingen,
Mir ist’s als müßt’ ich mich zu dir zwingen,
Als stießest du mich von dir zurück.
4535
Und doch bist du’s und blickst so gut, so fromm.

Faust.
Fühlst du daß ich es bin, so komm!

Margarete.
Dahinaus?

Faust.
In’s Freye.

Margarete.
 Ist das Grab drauß’,
Lauert der Tod; so komm!
4540
Von hier in’s ewige Ruhebett
Und weiter keinen Schritt –
Du gehst nun fort? O Heinrich, könnt’ ich mit!

Faust.
Du kannst! So wolle nur! die Thür steht offen.

Margarete .
Ich darf nicht fort; für mich ist nichts zu hoffen.
[305]
4545
Was hilft es fliehn? sie lauern doch mir auf.
Es ist so elend betteln zu müssen,
Und noch dazu mit bösem Gewissen!
Es ist so elend in der Fremde schweifen
Und sie werden mich doch ergreifen!
Die Tür nach draßen ist nun offen, aber Gretchen will nicht hindurch gehen. Sie meint, dass ihr Platz dort sei, und das sie doch gefasst werden würde.
Faust.
4550
Ich bleibe bey dir.

Margarete.
Geschwind! Geschwind!
Rette dein armes Kind.
Fort! immer den Weg
Am Bach hinauf,
4555
Ueber den Steg,
In den Wald hinein,
Links, wo die Planke steht,
Im Teich.
Faß es nur gleich!
4560
Es will sich heben,
Es zappelt noch,
Rette! rette!
[306]
Faust.
Besinne dich doch!
Nur einen Schritt, so bist du frey!

Margarete.
4565
Wären wir nur den Berg vorbey!
Da sitzt meine Mutter auf einem Stein,
Es faßt mich kalt beym Schopfe!
Da sizt meine Mutter auf einem Stein
Und wackelt mit dem Kopfe;
4570
Sie winkt nicht, sie nickt nicht, der Kopf ist ihr schwer,
Sie schlief so lange, sie wacht nicht mehr.
Sie schlief damit wir uns freuten.
Es waren glückliche Zeiten!

Faust.
Hilft hier kein Flehen, hilft kein Sagen;
4575
So wag’ ich’s dich hinweg zu tragen.
Sie phantasiert von ihrer Mutter und ihrem Kind. Sie denkt an glückliche Zeiten
Margarete.
Laß mich! Nein, ich leide keine Gewalt!
Fasse mich nicht so mörderisch an!
Sonst hab’ ich dir ja alles zulieb gethan.

Faust.
Der Tag graut! Liebchen! Liebchen!
[307]
Margarete.
4580
Tag! Ja es wird Tag! der letzte Tag dringt herein;
Mein Hochzeittag sollt’ es seyn!
Sag Niemand daß du schon bey Gretchen warst.
Weh meinem Kranze!
Es ist eben geschehn!
4585
Wir werden uns wiedersehn;
Aber nicht beym Tanze.
Die Menge drängt sich, man hört sie nicht.
Der Platz, die Gassen
Können sie nicht fassen.
4590
Die Glocke ruft, das Stäbchen bricht.
Wie sie mich binden und packen!
Zum Blutstuhl bin ich schon entrückt.
Schon zuckt nach jedem Nacken
Die Schärfe die nach meinem zückt.
4595
Stumm liegt die Welt wie das Grab!

Faust.
O wär’ ich nie geboren!

Mephistopheles erscheint draußen.
Auf! oder ihr seyd verloren.
[308]
Unnützes Zagen! Zaudern und Plaudern!
Meine Pferde schaudern,
4600
Der Morgen dämmert auf.
Mephisto kommt herbei und macht beide darauf aufmerksam, dass der Tag sich dem Ende neigt. Beide sollen sich jetzt beeilen, sonst sind sie beide zum Tode verurteilt
Margarete.
Was steigt aus dem Boden herauf?
Der! der! Schicke ihn fort!
Was will der an dem heiligen Ort?
Er will mich!

Faust.
 Du sollst leben!

Margarete.
4605
Gericht Gottes! dir hab’ ich mich übergeben!

Mephistopheles zu Faust.
Komm! komm! Ich lasse dich mit ihr im Stich.

Margarete.
Dein bin ich, Vater! Rette mich!
Ihr Engel! Ihr heiligen Schaaren,
Lagert euch umher, mich zu bewahren!
4610
Heinrich! Mir graut’s vor dir.

Mephistopheles.
Sie ist gerichtet!
[309]
Stimme von oben.
 Ist gerettet!

Mephistopheles zu Faust.
 Her zu mir!
Verschwindet mit Faust.
Stimme von innen, verhallend.
Heinrich! Heinrich!

Sie ist tot, der Teufel sagt sie sei gerichtet Gott? sagt sie sei gerettet - Ende



Walpurgisnacht.

 Inhalt
In der Walpurgisnacht machen sich Faust und Mephisto auf den Weg zum Brocken im Harz. Hier sollen sich bei der Walpurgisnacht die Hexen versammeln. Als sie sich durch das Irrlicht geleitet auf den Weg machen, sind bereits viele Hexen dort. Mephisto und Faust tanzen ausgelassen, Mephisto hält eine Rede bei der er den jüngsten Tag ankündigt und Faust begegnet ein Trugbild von Gretchen.

Personen
Faust
Mephisto
Hexen

Interpretation
Diese Szene lebt von der Atmosphäre, die der Autor von Beginn an schafft. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass der Zuschauer die unheimliche und mystische Atmosphäre aufnehmen kann. Die Musik und die Menschen / Hexen sorgen dafür, dass sich Faust und der Zuschauer von den bisherigen Ereignissen löst und sich ganz den neuen, sinnlichen Eindrücken hingeben kann.Während Gretchen leidet, wie wir in der vorangegangenen Szene sehen konnten, amüsiert sich Faust sehr. Ganz einfach ist es nicht zum Ort des Geschehens zu gelangen: Sie brauchen Hilfe vom Irrlicht um den Brocken und die Feier zu finden.  Bevor sie auf den Berg gelangen sind sie umringt von lüsternen, wirbelnden Hexen, die um sie herum schwirren. Alle wollen hinauf auf den Berg, wo die wilde Feier abläuft.

Da strömt die Menge zu dem Bösen
da muss sich manches Rätsel lösen

Faust soll an Hand der Betrachtung der Ereignisse das Leben kennenlernen. Er soll durch das versammelte Böse die Welt verstehen. Mephisto verdeutlicht Faust, dass dieser sich nicht der großen Welt zuwenden solle, sondern sich seine eigene kleine Welt schaffen sollte, die in der Walpurgisnacht allerlei vergnügliches für ihr bereit hält: Er tanzt, er sieht sich allerlei Neues an und erkundet auch die dortige Damenwelt. Die Hexen sind voller heidnischer Symbolik, sie veranstalten ein wahres Feuerwerk für die Sinne. Diese Vielfältige Überschwänglichkeit wird sogar dem Teufel zu viel  ( V4030), es handelt sich hierbei aber um eine Feier zu Ehren des Teufels ( er hält Hof). Faust tanzt mit einer Frau, die ihm wieder einmal der Teufel vermittelt hat (=Kuppelei), dieser springt eine rote Maus aus den Mund, woraufhin Faust den Tanz abbricht. Eigentlich aber erscheint ihm ein Mädchen mit einem roten Halstuch, das Grettchen erinnert. Mephisto sagt, sie sei ein Trugbild mit eigentlich abgeschlagenen Kopf. Hierin liegt eine Vorahnung auf Gretchens kommenden Tod. Dies wird in mehrfacher Hinsicht symbolisiert: Zum Einen durch das rote Halstuch ( Blut, blutige Abschnitte am Hals, da dort der Kopf abgetrennt wird), zum Anderen durch die Gestalt in Form von Gretchen ( die ja eigentlich keinen Kopf hat). Mephisto erklärt, dass es sich um die sagenhafte Medusa handeln würde, um Faust abzulenken. Dieser realisiert nicht, dass es sich um eine Vorausnahme der kommenden Ereignisse bezüglich Gretchen handelt.

Die Szene hat aus mehreren Blickpunkten eine große Bedeutung: Zum Einen ist die Szene sehr lang, was zeigt wie wichtig es Goethe war den Ereignissen Raum zu geben. Zum Anderen ist die Aufmachung der Umgebung besonders liebevoll, besonders mystisch und sehr aus dem Rahmen der anderen Handlungsräume herausgenommen. Nebelschwaden ziehen umher, es ist dunkel und so laut und lebhaft, dass es sogar dem Teufel zu viel wird. Hier entlädt sich die gesamte Spannung des Stückes mit gewaltigen Bildern. Mephisto nimmt nun Faust mit in seine Welt. Waren sie zuvor in Auerbachs Keller unterwegs, dringen sie nun vollens in die mystische, übersinnliche Welt ein. Hierbei war der Besuch bei der Hexe, bei der Faust einen Trank bekam nur ein Vorgeschmack: Alles was in der bösen Unterwelt einen Rang oder Namen hat versammelt sich hier in dieser Versammlung. Hier unternimmt Mephisto einen weiteren Versuch Faust zu verführen: Beim Tanz mit einer schönen Frau. Doch Gretchen ist immer noch in Fausts Gedanken.
Walpurgisnacht.

Harzgebirg.
Gegend von Schirke und Elend.

-->
Faust. Mephistopheles.
Mephistopheles.
3835
Verlangst du nicht nach einem Besenstiele?
Ich wünschte mir den allerderbsten Bock.
Auf diesem Weg sind wir noch weit vom Ziele.

Faust.
So lang’ ich mich noch frisch auf meinen Beinen fühle,
Genügt mir dieser Knotenstock.
3840
Was hilft’s daß man den Weg verkürzt! –
Im Labyrinth der Thäler hinzuschleichen,
Dann diesen Felsen zu ersteigen,
[257]
Von dem der Quell sich ewig sprudelnd stürzt,
Das ist die Lust, die solche Pfade würzt!
3845
Der Frühling webt schon in den Birken,
Und selbst die Fichte fühlt ihn schon;
Sollt’ er nicht auch auf unsre Glieder wirken?

Mephistopheles.
Fürwahr ich spüre nichts davon!
Mir ist es winterlich im Leibe,
3850
Ich wünschte Schnee und Frost auf meiner Bahn.
Wie traurig steigt die unvollkommne Scheibe
Des rothen Monds mit später Gluth heran!
Und leuchtet schlecht, daß man bey jedem Schritte,
Vor einen Baum, vor einen Felsen rennt!
3855
Erlaub’ daß ich ein Irrlicht bitte!
Dort seh’ ich eins, das eben lustig brennt.
He da! mein Freund! darf ich dich zu uns fodern?
Was willst du so vergebens lodern?
Sey doch so gut und leucht’ uns da hinauf!

Irrlicht.
3860
Aus Ehrfurcht, hoff’ ich, soll es mir gelingen
Mein leichtes Naturell zu zwingen;
Nur Zickzack geht gewöhnlich unser Lauf.
[258]
Mephistopheles.
Ei! Ei! er denkt’s den Menschen nachzuahmen.
Geh er nur g’rad’, in’s Teufels Nahmen!
3865
Sonst blas’ ich ihm sein Flacker-Leben aus.

Irrlicht.
Ich merke wohl, ihr seyd der Herr vom Haus,
Und will mich gern nach euch bequemen.
Allein bedenkt! der Berg ist heute zaubertoll,
Und wenn ein Irrlicht euch die Wege weisen soll,
3870
So müßt ihr’s so genau nicht nehmen.
Faust, Mephistopheles, Irrlicht im Wechselgesang.
In die Traum- und Zaubersphäre
Sind wir, scheint es, eingegangen.
Führ’ uns gut und mach’ dir Ehre!
Daß wir vorwärts bald gelangen,
3875
In den weiten, öden Räumen!

     Seh’ die Bäume hinter Bäumen,
Wie sie schnell vorüber rücken,
Und die Klippen, die sich bücken,
Und die langen Felsennasen,
3880
Wie sie schnarchen, wie sie blasen!
[259]
     Durch die Steine, durch den Rasen
Eilet Bach und Bächlein nieder.
Hör’ ich Rauschen? hör’ ich Lieder?
Hör’ ich holde Liebesklage,
3885
Stimmen jener Himmelstage?
Was wir hoffen, was wir lieben!
Und das Echo, wie die Sage
Alter Zeiten, hallet wider.

     Uhu! Schuhu! tönt es näher,
3890
Kauz und Kiebitz und der Häher,
Sind sie alle wach geblieben?
Sind das Molche durchs Gesträuche?
Lange Beine, dicke Bäuche.
Und die Wurzeln, wie die Schlangen,
3895
Winden sich aus Fels und Sande;
Strecken wunderliche Bande,
Uns zu schrecken, uns zu fangen;
Aus belebten, derben Masern
Strecken sie Polypenfasern
3900
Nach dem Wandrer. Und die Mäuse
Tausendfärbig, schaarenweise,
[260]
Durch das Moos und durch die Heide!
Und die Funkenwürmer fliegen,
Mit gedrängten Schwärme-Zügen,
3905
Zum verwirrenden Geleite.

     Aber sag’ mir ob wir stehen?
Oder ob wir weiter gehen?
Alles alles scheint zu drehen,
Fels und Bäume, die Gesichter
3910
Schneiden, und die irren Lichter,
Die sich mehren, die sich blähen.

Faust und Mephisto wollen auf den Berg gelangen, lassen sich vom Irrlicht leiten
Mephistopheles.
Fasse wacker meinen Zipfel!
Hier ist so ein Mittelgipfel,
Wo man mit Erstaunen sieht,
3915
Wie im Berg der Mammon glüht.

Faust.
Wie seltsam glimmert durch die Gründe
Ein morgenröthlich trüber Schein!
Und selbst bis in die tiefen Schlünde
Des Abgrunds wittert er hinein.
3920
Da steigt ein Dampf, dort ziehen Schwaden,
[261]
Hier leuchtet Glut aus Dunst und Flor,
Dann schleicht sie wie ein zarter Faden,
Dann bricht sie wie ein Quell hervor.
Hier schlingt sie eine ganze Strecke,
3925
Mit hundert Adern, sich durchs Thal,
Und hier in der gedrängten Ecke
Vereinzelt sie sich auf einmal.
Da sprühen Funken in der Nähe,
Wie ausgestreuter goldner Sand.
3930
Doch schau! in ihrer ganzen Höhe
Entzündet sich die Felsenwand.
Sie beschreiben die Szenerie, wie dort Dampf und Leuchten aus dem sonst so stillen Berg dringt
Mephistopheles.
Erleuchtet nicht zu diesem Feste
Herr Mammon prächtig den Pallast?
Ein Glück daß du’s gesehen hast;
3935
Ich spüre schon die ungestümen Gäste.

Faust.
Wie ras’t die Windsbraut durch die Luft!
Mit welchen Schlägen trifft sie meinen Nacken!

Mephistopheles.
Du mußt des Felsens alte Rippen packen,
Sonst stürzt sie dich hinab in dieser Schlünde Gruft.
[262]
3940
Ein Nebel verdichtet die Nacht.
Höre wie’s durch die Wälder kracht!
Aufgescheucht fliegen die Eulen.
Hör’ es splittern die Säulen
Ewig grüner Palläste.
3945
Girren und Brechen der Aeste
Der Stämme mächtiges Dröhnen!
Der Wurzeln Knarren und Gähnen!
Im fürchterlich verworrenen Falle
Ueber einander krachen sie alle,
3950
Und durch die übertrümmerten Klüfte
Zischen und heulen die Lüfte.
Hörst du Stimmen in der Höhe?
In der Ferne in der Nähe?
Ja, den ganzen Berg entlang
3955
Strömt ein wüthender Zaubergesang.
Sie machen sich auf den Weg zum Berg, wo sich die Hexen bereits befinden
Hexen im Chor.
     Die Hexen zu dem Brocken ziehn,
     Die Stoppel ist gelb, die Saat ist grün.
     Dort sammelt sich der große Hauf,
     Herr Urian sitzt oben auf.
[263]
3960
     So geht es über Stein und Stock,
     Es f – t[4] die Hexe, es st – t[5] der Bock.

Stimme.
     Die alte Baubo kommt allein,
     Sie reitet auf einem Mutterschwein.

Chor.
     So Ehre dem, wem Ehre gebürt!
3965
     Frau Baubo vor! und angeführt!
     Ein tüchtig Schwein und Mutter drauf,
     Da folgt der ganze Hexenhauf.

Stimme.
     Welchen Weg kommst du her?

Stimme.
 Ueber’n Ilsenstein!
Da guckt’ ich der Eule in’s Nest hinein.
3970
Die macht ein Paar Augen!

Stimme.
 O fahre zur Hölle!
Was reit’st du so schnelle!

Stimme.
     Mich hat sie geschunden,
     Da sieh nur die Wunden!
[264]
Hexen Chor.
     Der Weg ist breit, der Weg ist lang,
3975
     Was ist das für ein toller Drang?
     Die Gabel sticht, der Besen kratzt,
     Das Kind erstickt, die Mutter platzt.

Hexenmeister. Halbes Chor.
     Wir schleichen wie die Schneck’ im Haus,
     Die Weiber alle sind voraus.
3980
     Denn, geht es zu des Bösen Haus,
     Das Weib hat tausend Schritt voraus.

Andre Hälfte.
     Wir nehmen das nicht so genau,
     Mit tausend Schritten macht’s die Frau;
     Doch, wie sie sich auch eilen kann,
3985
     Mit Einem Sprunge macht’s der Mann.

Stimme oben.
Kommt mit, kommt mit, vom Felsensee!

Stimmen von unten.
Wir möchten gerne mit in die Höh’.
Wir waschen und blank sind wir ganz und gar;
Aber auch ewig unfruchtbar.
[265]
Beyde Chöre.
3990
Es schweigt der Wind, es flieht der Stern,
Der trübe Mond verbirgt sich gern.
Im Sausen sprüht das Zauberchor
Viel tausend Feuerfunken hervor.

Stimme von unten.
Halte! Halte!

Stimme von oben.
3995
                    Wer ruft da aus der Felsenspalte?

Stimme unten.
     Nehmt mich mit! Nehmt mich mit!
     Ich steige schon dreyhundert Jahr,
     Und kann den Gipfel nicht erreichen
     Ich wäre gern bey meines gleichen.

Beyde Chöre.
4000
     Es trägt der Besen, trägt der Stock,
     Die Gabel trägt, es trägt der Bock,
     Wer heute sich nicht heben kann,
     Ist ewig ein verlorner Mann.

Halbhexe unten.
     Ich tripple nach, so lange Zeit,
4005
     Wie sind die andern schon so weit!
[266]
     Ich hab’ zu Hause keine Ruh,
     Und komme hier doch nicht dazu.

Chor der Hexen.
     Die Salbe giebt den Hexen Muth,
     Ein Lumpen ist zum Segel gut
4010
     Ein gutes Schiff ist jeder Trog,
     Der flieget nie, der heut nicht flog.

Beyde Chöre.
     Und wenn wir um den Gipfel ziehn,
     So streichet an dem Boden hin,
     Und deckt die Heide weit und breit
4015
     Mit eurem Schwarm der Hexenheit.
Sie lassen sich nieder.

Auf dem Brocken haben sich die Hexen versammelt, die dort ihren Ritualen nachgehen. Mephisto und Faust sind auf dem Weg dahin
Mephistopheles.
Das drängt und stößt, das ruscht und klappert!
Das zischt und quirlt, das zieht und plappert!
Das leuchtet, sprüht und stinkt [ und brennt!
Ein wahres Hexenelement!
4020
Nur fest an mir! sonst sind wir gleich getrennt.
Wo bist du?

Faust in der Ferne.
 Hier!
[267]
Mephistopheles.
 Was! dort schon hingerissen?
Da werd’ ich Hausrecht brauchen müssen.
Platz! Junker Voland kommt. Platz! süßer Pöbel, Platz!
Hier, Doctor, fasse mich! und nun, in Einem Satz,
4025
Laß uns aus dem Gedräng’ entweichen;
Es ist zu toll, sogar für meines gleichen.
Dort neben leuchtet was mit ganz besond’rem Schein,
Es zieht mich was nach jenen Sträuchen.
Komm, komm! wir schlupfen da hinein.
Mephisto möchte raus aus dem Gedränge, selbst dem Teufel ist hier zu viel los
Faust.
4030
Du Geist des Widerspruchs! Nur zu! du magst mich führen.
Ich denke doch das war recht klug gemacht.
Zum Brocken wandeln wir in der Walpurgisnacht,
Um uns beliebig nun hieselbst zu isoliren.

Mephistopheles.
Da sieh nur welche bunten Flammen!
4035
Es ist ein muntrer Klub beysammen.
Im Kleinen ist man nicht allein.

Faust.
Doch droben möcht’ ich lieber seyn!
Schon seh’ ich Glut und Wirbelrauch.
[268]
Dort strömt die Menge zu dem Bösen;
4040
Da muß sich manches Räthsel lösen.

Mephistopheles.
Doch manches Räthsel knüpft sich auch.
Laß du die große Welt nur sausen,
Wir wollen hier im Stillen hausen.
Es ist doch lange hergebracht,
4045
Daß in der großen Welt man kleine Welten macht.
Da seh’ ich junge Hexchen nackt und blos,
Und alte die sich klug verhüllen.
Seyd freundlich, nur um meinetwillen,
Die Müh’ ist klein, der Spaß ist groß.
4050
Ich höre was von Instrumenten tönen!
Verflucht Geschnarr! Man muß sich dran gewöhnen.
Komm mit! Komm mit! Es kann nicht anders seyn,
Ich tret’ heran und führe dich herein,
Und ich verbinde dich aufs neue.
4055
Was sagst du, Freund? das ist kein kleiner Raum.
Da sieh nur hin! du siehst das Ende kaum.
Ein Hundert Feuer brennen in der Reihe;
Man tanzt, man schwazt, man kocht, man trinkt, man liebt;
Nun sage mir, wo es was bessers giebt?
[269]
Faust.
4060
Willst du dich nun, um uns hier einzuführen,
Als Zaub’rer oder Teufel produziren?
Mephisto beschreibt die Szenerie: Das sie Musik hören und nackte, junge Hexen herum springen, während sich die alten "klug verhüllen"
Mephistopheles.
Zwar bin ich sehr gewohnt incognito zu gehn;
Doch läßt am Galatag man seinen Orden sehn.
Ein Knieband zeichnet mich nicht aus,
4065
Doch ist der Pferdefuß hier ehrenvoll zu Haus.
Siehst du die Schnecke da? sie kommt herangekrochen;
Mit ihrem tastenden Gesicht
Hat sie mir schon was abgerochen.
Wenn ich auch will, verläugn’ ich hier mich nicht.
4070
Komm nur! von Feuer gehen wir zu Feuer,
Ich bin der Werber und du bist der Freyer.
zu einigen, die um verglimmende Kohlen sitzen.
Ihr alten Herrn, was macht ihr hier am Ende?
Ich lobt’ euch, wenn ich euch hübsch in der Mitte fände,
Von Saus umzirkt und Jugendbraus;
4075
Genug allein ist jeder ja zu Haus.
Faust fragt Mephisto ob sich dieser als Teufel zu erkennen geben will. Er will nun mit Faust zum Feuer gehen, wo getagt wird
General.
Wer mag auf Nationen trauen!
Man habe noch so viel für sie gethan;
[270]
Denn bey dem Volk, wie bey den Frauen,
Steht immerfort die Jugend oben an.

Minister.
4080
Jetzt ist man von dem Rechten allzuweit,
Ich lobe mir die guten Alten;
Denn freylich, da wir alles galten,
Da war die rechte goldne Zeit.

Parvenü.
Wir waren wahrlich auch nicht dumm,
4085
Und thaten oft, was wir nicht sollten;
Doch jetzo kehrt sich alles um und um,
Und eben da wir’s fest erhalten wollten.

Autor.
Wer mag wohl überhaupt jetzt eine Schrift
Von mäßig klugem Inhalt lesen!
4090
Und was das liebe junge Volk betrifft,
Das ist noch nie so naseweis gewesen.

Mephistopheles.
auf einmal sehr alt erscheint.
Zum jüngsten Tag fühl’ ich das Volk gereift;
Da ich zum letztenmal den Hexenberg ersteige,
[271]
Und, weil mein Fäßchen trübe läuft;
4095
So ist die Welt auch auf der Neige.
Mephisto hält eine Ansprache vor den Versammelten. Er berichet, das er zum letzten Mal zum Hexenberg kommt, und das er vermutet, dass die Welt bald untergeht ( zum jüngsten Tag, die Welt auch auf der Neige)
Trödelhexe.
Ihr Herren geht nicht so vorbey!
Laßt die Gelegenheit nicht fahren!
Aufmerksam blickt nach meinen Waaren,
Es steht dahier gar mancherley.
4100
Und doch ist nichts in meinem Laden,
Dem keiner auf der Erde gleicht,
Das nicht einmal zum tücht’gen Schaden
Der Menschen und der Welt gereicht.
Kein Dolch ist hier, von dem nicht Blut geflossen,
4105
Kein Kelch, aus dem sich nicht, in ganz gesunden Leib,
Verzehrend heißes Gift ergossen.
Kein Schmuck, der nicht ein liebenswürdig Weib
Verführt, kein Schwerdt das nicht den Bund gebrochen,
Nicht etwa hinterrücks den Gegenmann durchstochen.

Mephistopheles.
4110
Frau Muhme! Sie versteht mir schlecht die Zeiten.
Gethan geschehn! Geschehn gethan!
Verleg’ sie sich auf Neuigkeiten,
Nur Neuigkeiten ziehn uns an.
[272]
Faust.
Daß ich mich nur nicht selbst vergesse!
4115
Heiß’ ich mir das doch eine Messe!

Mephistopheles.
Der ganze Strudel strebt nach oben;
Du glaubst zu schieben und du wirst geschoben.

Faust.
Wer ist denn das?

Mephistopheles.
 Betrachte sie genau!
Lilith ist das.

Faust.
 Wer?

Mephistopheles.
 Adams erste Frau.
4120
Nimm dich in Acht vor ihren schönen Haaren,
Vor diesem Schmuck, mit dem sie einzig prangt.
Wenn sie damit den jungen Mann erlangt,
So läßt sie ihn so bald nicht wieder fahren.
Faut wohnt dem ganzen Schauspiel beeindruckt bei, er sieht Litlith, Adams erste Frau. Mephisto warnt Faust eindringlich davor sich in ihre Haare zu verlieben
Faust.
Da sitzen zwey, die alte mit der jungen;
4125
Die haben schon was rechts gesprungen!
[273]
Mephistopheles.
Das hat nun heute keine Ruh.
Es geht zum neuen Tanz, nun komm! wir greifen zu.

Faust mit der jungen tanzend.
     Einst hatt’ ich einen schönen Traum;
Da sah ich einen Apfelbaum,
4130
Zwey schöne Aepfel glänzten dran,
Sie reizten mich, ich stieg hinan.

Die Schöne.
     Der Aepfelchen begehrt ihr sehr
Und schon vom Paradiese her.
Von Freuden fühl’ ich mich bewegt,
4135
Daß auch mein Garten solche trägt.

Mephistopheles mit der Alten.
     Einst hatt’ ich einen wüsten Traum;
Da sah ich einen gespaltnen Baum,
Der hatt’ ein – – –[6];
So – [7] es war, gefiel mir’s doch.

Die Alte.
4140
     Ich biete meinen besten Gruß
Dem Ritter mit dem Pferdefuß!
[274]
Halt’ er einen – –[8] bereit,
Wenn er – – –[9] nicht scheut.
Faust und Mephisto tanzen und singen Lieder, sie haben sich mit einigen Hexen eingelassen
Brocktophantasmist.
     Verfluchtes Volk! was untersteht ihr euch?
4145
Hat man euch lange nicht bewiesen?
Ein Geist steht nie auf ordentlichen Füßen;
Nun tanzt ihr gar, uns andern Menschen gleich!

Die Schöne tanzend.
Was will denn der auf unserm Ball?

Faust tanzend.
Ey! der ist eben überall.
4150
Was andre tanzen muß er schätzen.
Kann er nicht jeden Schritt beschwätzen;
So ist der Schritt so gut als nicht geschehn.
Am meisten ärgert ihn, sobald wir vorwärts gehn.
Wenn ihr euch so im Kreise drehen wolltet,
4155
Wie er’s in seiner alten Mühle thut,
Das hieß er allenfalls noch gut;
Besonders wenn ihr ihn darum begrüßen solltet.
Man wundert sich, dass der Teufel persönlich zum Tanzen kommt, Faust erklärt dies näher
Brocktophantasmist.
Ihr seyd noch immer da! nein das ist unerhört.
Verschwindet doch! Wir haben ja aufgeklärt!
[275]
4160
Das Teufelspack es fragt nach keiner Regel.
Wir sind so klug und dennoch spukt’s in Tegel.
Wie lange hab’ ich nicht am Wahn hinausgekehrt
Und nie wird’s rein, das ist doch unerhört!

Die Schöne.
So hört doch auf, uns hier zu ennuyiren!

Brocktophantasmist.
4165
Ich sag’s euch Geistern in’s Gesicht,
Den Geistesdespotismus leid’ ich nicht;
Mein Geist kann ihn nicht exerziren.
es wird fortgetanzt.
Heut, seh’ ich, will mir nichts gelingen,
Doch eine Reise nehm’ ich immer mit
4170
Und hoffe noch, vor meinem letzten Schritt,
Die Teufel und die Dichter zu bezwingen.
Der Brocktophantasmist versucht die Tanzenden zum Aufhören zu bewegen und tut seinen Unmut kundt.
Mephistopheles.
      Er wird sich gleich in eine Pfütze setzen,
Das ist die Art wie er sich soulagirt,
Und wenn Blutegel sich an seinem Steiß ergötzen,
4175
Ist er von Geistern und von Geist kurirt.
zu Faust der aus dem Tanz getreten ist.
[276]
Was lässest du das schöne Mädchen fahren?
Das dir zum Tanz so lieblich sang.

Faust.
Ach! mitten im Gesange sprang
Ein rothes Mäuschen ihr aus dem Munde.

Mephistopheles.
4180
Das ist was rechts! das nimmt man nicht genau.
Genug die Maus war doch nicht grau.
Wer fragt darnach in einer Schäferstunde?

Faust.
Dann sah’ ich –

Mephistopheles.
 Was?

Faust.
 Mephisto siehst du dort
Ein blasses, schönes Kind allein und ferne stehen?
4185
Sie schiebt sich langsam nur vom Ort,
Sie scheint mit geschloßnen Füßen zu gehen.
Ich muß bekennen, daß mir däucht,
Daß sie dem guten Gretchen gleicht.
Faust erschien ein Mädchen, das dem Gretchen ähnlich sah, es lief ohne die Beine auseinander nehmen zu müssen. Vorher tanzte er mit einer Frau, der ein Tier aus dem Mund lief. Mephisto fand das nicht sexuell abstoßend
Mephistopheles.
Laß das nur stehn! dabey wird’s niemand wohl.
[277]
4190
Es ist ein Zauberbild, ist leblos, ein Idol.
Ihm zu begegnen, ist nicht gut,
Vom starren Blick erstarrt des Menschen Blut,
Und er wird fast in Stein verkehrt;
Von der Meduse hast du ja gehört.

Faust.
4195
Fürwahr es sind die Augen einer Todten,
Die eine liebende Hand nicht schloß.
Das ist die Brust, die Gretchen mir geboten,
Das ist der süße Leib, den ich genoß.

Mephistopheles.
Das ist die Zauberey, du leicht verführter Thor!
4200
Denn jedem kommt sie wie sein Liebchen vor.
Mephisto erklärt, dass es sich bei der Gestalt um ein Trugbild handelt, das immer in der Gestralt des jeweiligen Liebchen erscheinen würde. Es sei sehr gefährlich, da man sich in den Blicken verlieren könnte.
Faust.
Welch eine Wonne! welch ein Leiden!
Ich kann von diesem Blick nicht scheiden.
Wie sonderbar muß diesen schönen Hals
Ein einzig rothes Schnürchen schmücken,
4205
Nicht breiter als ein Messerrücken!

Mephistopheles.
     Ganz recht! ich seh’ es ebenfalls.
Sie kann das Haupt auch unterm Arme tragen;
[278]
Denn Perseus hat’s ihr abgeschlagen.
Nur immer diese Lust zum Wahn!
4210
Komm doch das Hügelchen heran,
Hier ist’s so lustig wie im Prater;
Und hat man mir’s nicht angethan,
So seh’ ich wahrlich ein Theater.
Was giebt’s denn da?

Servibilis.
 Gleich fängt man wieder an.
4215
Ein neues Stück, das letzte Stück von sieben,
Soviel zu geben ist allhier der Brauch.
Ein Dilettant hat es geschrieben,
Und Dilettanten spielen’s auch.
Verzeiht ihr Herrn, wenn ich verschwinde;
4220
Mich dilettirt’s den Vorhang aufzuziehn.

Mephistopheles.
     Wenn ich euch auf dem Blocksberg finde,
Das find’ ich gut; denn da gehört ihr hin.
[279]
Mephisto erkärt Faust, dass das Mädchen auch den Kopf unter dem Arm tragen könnte. Er kritisiert das Geschehen auf dem Blocksberg als Theater und ist froh, dass die dort hingehören 

Dom.

 Inhalt
Gretchen sucht Schutz im Dom, da wird sie von einem bösen Geist geqält. Die Qualen werden so groß, dass sie in Ohnmacht fällt.

Personen:
Gretchen
Geist
Nachbarin

Interpretation:
Diese Szene spielt wieder vor einem christilichen Hintergrund. Diesmal spielt sich die Handlung im Dom ab. Vormals war die  Szene Zwinger vor einem christlichen Hintergrund. Diesmal ist die Szenerie weit aus dramatischer, festlicher und förmlicher. Die Orgel spielt und ein Chor singt. Der Chor singt eine Totenmesse: Dies Irae. Es handelt sich dabei um eine Totenmesse, die vom jüngsten Gericht handelt. Inhalt der lateinischen Strophen ist, dass der Richter bereit sitzt und niemand diesem Gericht entkommen kann.
Der Böse Geist repräsentiert das schlechte Gewissen von Gretchen, dessen Bruder tot ist und dessen Mutter ebenfalls den Folgen einer Vergiftung durch den Schlaftrunk erlag. Für beide Tragödien trägt sie eine moralische Mitschuld oder ist sogar der unmittelbare Auslöser. Die Sprache des bösen Geistes ist bewußt unstrukuriert und locker, während die Messe einer strengen sprachlichen Struktur gehorcht. Die Messe wird, wie es sich gehört, vom Chor  in lateinischer Sprache zelebriert. Um die Dramatik der Ereignisse noch hervorzuheben wird die Szenerie mit Orgelklängen untermalt.
Dom.
Amt, Orgel und Gesang.
Gretchen unter vielem Volke. Böser Geist hinter Gretchen.
Böser Geist.
Wie anders, Gretchen, war dir’s,
Als du noch voll Unschuld
Hier zum Altar trat’st,
Aus dem vergriffnen Büchelchen
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Gebete lalltest,
Halb Kinderspiele,
Halb Gott im Herzen
Gretchen!
Wo steht dein Kopf?
-->
[253]
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In deinem Herzen,
Welche Missethat?
Bet’st du für deiner Mutter Seele? die
Durch dich zur langen, langen Pein hinüberschlief.
Auf deiner Schwelle wessen Blut?
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– Und unter deinem Herzen
Regt sich’s nicht quillend schon,
Und ängstet dich und sich
Mit ahndungsvoller Gegenwart?

Gretchen.
Weh! Weh!
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Wär’ ich der Gedanken los,
Die mir herüber und hinüber gehen
Wider mich!
Der böse Geist quält Gretchen, die sich versucht im Dom Erleichterung zu schaffen
Chor.
Dies irae, dies illa
Solvet saeclum in favilla.
Orgelton.
Böser Geist.
3800
Grimm faßt dich!
Die Posaune tönt!
Die Gräber beben!
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Und dein Herz,
Aus Aschenruh’
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Zu Flammenqualen
Wieder aufgeschaffen,
Bebt auf!

Gretchen.
Wär’ ich hier weg!
Mir ist als ob die Orgel mir
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Den Athem versetzte,
Gesang mein Herz
Im Tiefsten lös’te.

Chor.
Judex ergo cum sedebit,
Quidquid latet adparebit,
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Nil inultum remanebit.
Gretchen wird weiter von dem bösen Geist gequält, dadurch wird es für sie immer beschwerlicher, die Not breitet sich auch körperlich aus
Gretchen.
Mir wird so eng’!
Die Mauern-Pfeiler
Befangen mich!
Das Gewölbe
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Drängt mich! – Luft!
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Böser Geist.
Verbirg’ dich! Sünd’ und Schande
Bleibt’ nicht verborgen.
Luft? Licht?
Weh dir!

Chor.
3825
Quid sum miser tunc dicturus?
Quem patronum rogaturus?
Cum vix justus sit securus.

Böser Geist.
Ihr Antlitz wenden
Verklärte von dir ab.
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Die Hände dir zu reichen,
Schauert’s den Reinen.
Weh!

Chor.
Quid sum miser tunc dicturus?

Gretchen.
Nachbarin! Euer Fläschchen! –
Sie fällt in Ohnmacht.
[256]
Gretchen fällt in Ohnmacht
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